Dienstag, Juni 27, 2006

einhundert

wie es
weitergeht
bleibt
mein
geheimnis

bis zur
auflösung

auf alle
fälle aber
bis hierher!

neunundneunzig

ich
habe
beschlossen

und es bleibt
bei
meinem
entschluss

meine
entschlossenheit
ist
endgültig!

achtundneunzig

die zigarre brennt
löcher in die unterlage
die schreie
dringen bis
in den vierten stock.

auch darüber wären sie
zu hören gewesen,
hätte sich nur jemand
hinzuhören getraut!

sechsundneunzig

der name
bleibt ohne zuruf
unausgesprochen

siebenundneunzig

ich endesgefertigter
werde mich nicht
fertigen

damit der unsinn
angeklagt werden kann

von wem auch immer!

fünfundneunzig

nur noch wenige minuten
trennen
mich von der
erlösung

leider ist das wasser
noch nicht kalt
genug

darum
schwitze ich
weiter

in der glut

die dunkelheit
kennt auch kein erbarmen
nur finsternis,
die hitze bleibt

da hilft
kein
jammern

es ist zu spät zum jammern!

vierundneunzig

wenn ich nicht
mehr
dazukommen
sollte,
dann nur deshalb,
weil ich es mir gedacht habe.
deswegen schiebe ich nichts auf
und bleibe am ball
das bin ich mir
schuldig,
auch wenn
ich die regeln nicht kenne!

dreiundneunzig

kindheitserinnerungen
bleiben längst
nicht so gewiss,
wie die verträge der notare
in worte gegossen und unverrückbar
auf ewigkeiten verschlossen in den
tresoren
die kinderherzen werden erst später hart!

zweiundneunzig

lammfromm
erscheint
am bergrücken
ein kamel
und gackert

der himmel
erbarmt sich
des schauspiels
und läßt es
regnen

die anderen
siebenhundert
bleiben im hintergrund
und blecken die zähne
verborgen

einundneunzig

gemieden
und
ausgelacht

nicht selten
werden
zwerge
zum ersatz
der eigenen
glücklosigkeit

der könig
braucht sie nötiger
als der henker

dem sind sie nur
kurzweil
dem könig
ein spiegel!

die beherrschten
bleiben
und sehen zu!

neunzig

hier ist noch
viel, das auf das entstehen wartet!

kein unsinn
bleibe dem
menschen, der dies liest,
verborgen!

es könnte ja
seiner sein!

neunundachtzig

fast
schon
wieder
eine
neue
idee
leider
nicht
festgehalten
davon
entschwunden
vertan
umsonst gewartet!

achtundachtzig

die zahlen
bleiben
stehen
der buchstabe wird
zum wort
stehend und liegend
eine geschichte

der mensch bleibt
alleine mensch
und
übrig

einsam im licht
und doch ewiger schatten

siebenundachtzig

wenn ich im alter
immer noch so weise bin,
dann
werde ich wohl
zur einsicht kommen!

einfältigkeit bleibt
immer ungestraft!

sechsundachtzig

kinder,
kleine leute
und andere schauspieler
denken stets an das,
was sie unterhält

nie an das,
was morgen wird!

gezählt wird nur die
einnahme.
ausgaben bleiben hingegen
unverbucht

fünfundachtzig

samtig
ist
oft
nicht
schmeichelhaft
kratzbürstigkeit
dagegen
ehrlich

vierundachtzig

es ist noch
eine ganze menge
zu tun

wenn nicht heute,
dann überhaupt nie!

wie soll es dann
wirklichkeit werden?

ich harre der überraschung!

dreiundachtzig

mir ist schon wieder
ein wenig
langweilig

gestern zögerte ich,
das zu schreiben

heute fällt es mir
schon
viel
leichter

und morgen
hätte ich es
wohl aufgegeben

somit
wäre
schluss

zweiundachtzig

die guten ideen holt
man sich
dort
wo die schlechten
verfaulen

einundachtzig

was ich bereue
ist nicht was ich getan,
sondern vielmehr
nicht getan
habe

Sonntag, Juni 25, 2006

achtzig

mir wäre schon lieber,
der morgige tag wäre gestern

neunundsiebzig

keine gnade
dem begnadeten
er soll sich ruhig
eine scheibe herunterschneiden
von ihm
auf dass er so werde wie er ist
die scheiben sind früher auch schon dicker gewesen

der gerechte geht sieben mal
den gleichen weg
der ungerechte ständig

achtundsiebzig

wohin ist
mein verstand
verdunstet
in dieser hitze
die nacht wird ihn
mir zurückbringen
ich elender

siebenundsiebzig

alleine deswegen
soll ich ohne
unterlass
dem verdruss reden
deswegen alleine
schon

sechsundsiebzig

richter sind ohne
urteilsvermögen
andere oft
ohne verstand
der angeklagte
wird zum verurteilten
der richter bleibt immer
richter

fünfundsiebzig

geschmäcker
und juroren
sind verschieden
oft
findet sich das eine
im anderen nicht wieder

Samstag, Juni 24, 2006

vierundsiebzig

nun muss er sterben
der bär
weil er lebt wie er muss
und nicht so
wie wir wollen

Donnerstag, Juni 22, 2006

dreiundsiebzig

zäher unsinn
fließender eifer
hier gilt es
was neues zu entdecken

doch woher soll man es nehmen?

wenn es überhaupt wo ist!

zweiundsiebzig

viel habe ich nicht mehr zu sagen
aber auch das kann ich nur unsicher behaupten

wissend ist nur derjenige,
der nicht an massstäben sich orientiert,
sondern am leben alleine

Sonntag, Juni 18, 2006

einundsiebzig

hitzeschlachten
heisse tage
kühle nächte - wo sind sie?
keiner kann das
gegenteil behaupten
eiskalt!

Samstag, Juni 17, 2006

siebzig

wenn ich mir aus früheren
tagen erinnerungen ausborge
dann habe ich meistens einen
hohen preis dafür zu bezahlen

bittere tränen

neunundsechzig

ich kenne den namen nicht
doch aussprechen kann ich ihn jederzeit
weil er witzfigur ist
witzfigur mit beigeschmack
leicht ekelig und sauer aufstossend
dann mahlzeit
nicht prost

das gehört nicht gefeiert

achtundsechzig

stimmen laut
erhoben zettern
gegen die unscheinbar
mächtig kleine
kunstfigur
die führer haben sich
entschieden
jetzt brennen die menschen
und sie
sind nicht einfach zu löschen

siebenundsechzig

ganzahlige ereignisse
bleiben meistens
ungezählt
aller erwartungen zum trotz
was das wieder für einen
sinn haben soll
mich braucht man deswegen
nicht zu fragen

sechsundsechzig

weint nicht länger
habt geduld
es wird
irgendwann
ja einmal ein anderes ende
kommen als das
das ihr kennt

fünfundsechzig

früher gab
es
geburtstagsfeiern
ungeübte darsteller
verschwendeten sich
in gratulationen
das meiste jedoch
war zum
vergessen

vierundsechzig

ein zahnloses
krokodil
zahnt
beschwerlich
ein neues kind
hingegen
weint
ohne unterlass
und irgendwie
ganz friedlich
der stockzahn kommt erst später
keiner kennt die details
aber die wurzel kennt
heute schon
die erinnerung an die spätere form
ein wahnsinn

dreiundsechzig

ein gutes omen
leider kein wein
aus dieser zeit da
grund zum feiern
gäbe es genug
na ja

zweiundsechzig

schwitzend
sabbernd
das unkraut jätend
sitze ich hier
und denke nach
andererseits
wäre es klüger
gar nicht weiter
zu erzählen
die nachtschicht
war ohnehin beschwerlich
genug
lebend werdet ihr ihn nie kriegen
aber auch nicht gestorben
es bleibt alles ein
rätsel
und minutenlang wird
geschwiegen
zum ehrenandenken an die ermordeten

einundsechzig

rostende stiefmütterchen
lautstark greinend
rutschen nicht über den balkon
haben keine augen
obwohl
noch rechtzeitiger als
im heurigen jahr
wird sie
keiner
mehr
pflanzen

sechzig

irgendein
postmeister
wird sich
meines leeren
brieffaches
erbarmen
und sei es
nur es mit
rechnungen
zu befüllen
hauptsache etwas
zum ärgern

neunundfünfzig

das habitat
war gestern
dort wo ich war
sehr viel kühler
als es heute
zu sein scheint
nachgemessen habe ich
es nicht
der kopf schwitzt
der kopf kann nicht
irren
in ihm steckt das gehirn

achtundfünfzig

ich bin
zwar einiges gewohnt
aber nicht spanisch sprechend
deswegen habe ich
dem ganzen hier
nichts hinzuzufügen

Freitag, Juni 16, 2006

siebenundfünfzig

genug
oder
doch
zuviel

ich erinnere
mich nur mehr
an die halbwahrheiten

sechsundfünfzig

ich kann der welt
keinen rat geben
nur hoffnung

fünfundfünfzig

fünfundfünfzig
ist eine zahl
die man leichter ausssprechen
denn schreiben kann

ruckzuck
habe ich
es aber
dann doch
noch geschafft

bin aber
keine spur zufrieden
nur stolz

so wie die anderen auch

vierundfünfzig

der hund
eilt mit
bellender begleitung
seiner schritte
nur in den seltensten
fällen
himmelwärts
meist vor mir her
ich hinterdrein
die nase
knapp am asphalt
es tat schon
mehr weh

dreiundfünfzig

wozu habe ich
nur
solange
gewartet
wenn ich ohnehin
zu spät
bin

zweiundfünfzig

hinabgleiten
heraufsteigen
nach luft schnappen
wäre
auch
leichter
gegangen

einundfünfzig

ich sammle nur wörter
die ohne mein zutun
verloren gingen
als ungeschriebener
literaturmüll
keiner hätte je gewußt
dass es sie gab
doch zum wegwerfen sind
sie mir zu schade
aneinandergereiht ergeben
sie zumindest
ein paar zeilen erinnerung mehr
an diese welt

fünfzig

es gab schon kühlere
tage an denen
ich untätig
war

neunundvierzig

blutunterlaufen
schaut das auge
auf mein knie
habe ich mir schon wieder
eine schramme geholt
oder war es die erinnerung
im suff
an jene wunde meiner liebsten

achtundvierzig

sonnenstrahlen
verpuffen
auf der fensterscheibe
scheinen nicht hindurchzuwollen
zu mir hinein
penibel schreibe ich zeile
für zeile
die sonne sengt weiter
hinaus auf ihre planeten

siebenundvierzig

heute ist es
viel zu schwül
als dass
ich an etwas
kühles denken
könnte

sechsundvierzig

gemeine schurken
gehen niemals
oder doch
in den untergrund
lachen
oder
weinen
egal
hauptsache
die zahlen stimmen

fünfundvierzig

es würde
mir bedeutend
besser gehen
wäre da
nicht immer
dieses
unbehagen
ausnahmsweise
gelingt
heute
fast
alles

Donnerstag, Juni 15, 2006

vierundvierzig

es geht
auch
ganz ohne zu
kleckern
das maul weit
aufgerissen
steht der ochs
da und wundert sich
dass er nicht kalbt

dreiundvierzig

es hat schon länger gedauert
als man erwartet hatte
man war auch noch
ganz eifrig
dann erinnert man sich
plötzlich
und immer wieder verliert man
den mut an die gleichgültigkeit
wie lange noch
wie lange

zweiundvierzig

mit einer ihm
eigenen
seltenheit
begann er
sich zu
zeigen
er erschien
ohne zu brennen
sanft leuchtend
irgendwie wie phosphor
oder doch wieder nicht

einundvierzig

die meisten fehler
werden gemacht
wenn es dunkel ist
bei uns

vierzig

gar manches ist grau
und nicht so bunt
als hätte man es beraubt
der farben und aquarelle
leider
sieht
es dann
nur mehr so aus
als die wirkliche wirklichkeit

neununddreissig

fabeln und theaterstücke
brauchen publikum
dass sich aus unberührten
seelen zusammensetzen soll
leider tauchen dann meistens
die hexen auf
und träumen den kindern gar
schreckliche geschichten vor
aber die scheiterhaufen
haben auch früher schon
ihre glut nach den himmeln
gestrahlt

siebenunddreissig

nur einmal noch
dann werde ich
für immer
das
eine nur mehr
tun
wenn ihr es
aushalten
werdet
da dürft
ihr noch
tüchtig
essen!

achtunddreissig

weisheit in ganz dünne
gefäße geschüttet
bringt diese
auch nicht eher zum
überlaufen,
als dass
sie brechen

sechsunddreissig

leider
habe
ich darauf
vergessen
was es bedeutet
ein phantast
nach alter schreibweise
zu sein
nur soviel:
dass er der
wahre realist
ist ist gewiss

fünfunddreissig

es tut mir leid
aber nicht so sehr
dass ich mich
dafür entschuldigen
müßte

leider gibt es noch
immer so viele
trottel
die regiert
werden wollen

vierunddreissig

meine bescheidenheit
soll nicht
darüber
hinwegtäuschen
was ich wirklich
will

dreiunddreissig

diesen eintrag
widme ich dem bush
aber nicht von herzen
mit schmerzen

skull and bones
club of rome
bilderberger

wer weisheit hat
wisse

zweiunddreissig

lila wolken
würden dem
himmel ganz gut stehen

einunddreissig

eigentlich habe ich keine lust mehr hier weiter zu machen aber wer sollte es sonst tun außer mir. hat ja keiner mehr eine zeit zum verschwenden heutzutage. wo alle im bad herumliegen sitze ich hier und spinne die fäden eifrig weiter. wenn es umsonst ist, ist es auch egal. hauptsache, die langeweile ist dahin. wird sich nicht verstecken, werde sie erschrecken, werde sie erschlagen, werde sie nicht fragen, werde nur so sagen, stelle keine fragen, höre wieder auf, bevor ich mir was kauf, fange wieder an, lasse keinen ran, lasse keine schauen, lass mich nicht verhauen, kaufe keine socken, lass die alten trocken - werden in der sonne - das ist eine wonne. jetzt mache ich schluss - aus und ohne kuss. ende - bevor ich mich verblende. kann nicht weiter machen. wird sonst noch zum lachen. aus und vorüber gebeugt falle ich hin und her und ruckle schon ein wenig beim nachdenken.

dreissig

das kann
ruhig
entfallen
da geht es
um nichts
kein grund
zum feiern
nur mehr
drüber
marschieren
alles
marschiert
zack zack
bumm bumm
es wird leicht gestorben
in diesen tagen
schnell eilt der tod
aus der schlechten
deckung und nimmt
alle mit
bevor sie ihn noch
gesehen haben
und sie wissen es nicht
obwohl sie noch
viel zeit haben
darüber nachzudenken
bald kommt eine zeit
die lächelt

neunundzwanzig

hier sollte etwas ganz anderes
hergeschrieben werden
leider habe ich nicht genug verstand
gehabt
dies niederzuschreiben
vielleicht sollte ich
es einfach
noch einmal
versuchen
später - früh am abend
ich liebe
die spielereien
weil sie so mächtig sind

achtundzwanzig

geht leider nicht
dass man sich einen
kuchen aus dem rohr
holt
ist schon lange nichts mehr
drinnen
muss erst gebacken werden
und der strom ist nicht in der leitung
schon wieder kein geld zum zahlen
nur zum saufen ist noch genug da
innuendo

siebenundzwanzig

eine hitze
eine plage
kam mir gleich
so spanisch vor
dass ich mir
die eine frage
spare
bis zum gartentor
gartentor stand sehr weit offen
hund lief raus und ist jetzt tot
der hundehalter ist betroffen
das auto war schon vorher rot
die wahl ist fast schon ganz geschlagen
doch keiner will beim alten bleiben
so habe ich noch hundert fragen
dann werde ich wohl endlich speiben

sechsundzwanzig

lustiges treiben
alte schwiegermütter
tanzen selten einen tango
wenn sie es doch tun
ärgert es die jungen
verzeiht

fünfundzwanzig

zerrüttet
verschüttet
einmal noch
habe ihn fest gebeutetelt
nutzlos
vergebens
kam nichts dabei
heraus
außer
mühsal

Mittwoch, Juni 14, 2006

vierundzwanzig

lichter in der dunklen nacht
haben mir ein licht gemacht
hätten sie auch so getan
zündet sie nur einer an
wäre ich nicht dagewesen
könnte das hier keiner lesen
weil es aber doch so ist
hoffe ich
dass du es
liest

dreiundzwanzig

oft will mir
garnichts leichter
fallen als das
was ich schon tat
als ich nicht so viel
an die dinge dachte
die in der nächsten zeile stehen
sollten
vielleicht hilft es
doch hoffnung habe ich
immer viel zu viel gehabt
dass ich nicht lache

zweiundzwanzig

die wahre kunst und
geschichten sind
lautstark schweigende
erinnerungen an die zeit
in der wir noch atmeten

einundzwanzig

die wilde jagd
stellt längst nicht
mehr
dem wild nach
sie jagt sich die
eigene beute aus dem
büchsenlicht
der bär
läuft und
die hunde
werden geschoren
das war nicht immer
so
aber längst ist
es zur verrohung
geschehen

zwanzig

ohne willen
ohne reue
nahrhaft setzt die dichtkunst ein
und schleudert die pfeile in die richtung
der beute, die lesend
das auge einbüßt
schade um den reim

neunzehn

hätten wir
eine
materialseilbahn
wir würden sie
nicht nutzen können
ohne seil
die bahn ist aus material
aber das reicht längst nicht aus

achtzehn

außerdem und
überhaupt
und
wahnsinn!
ist es schon wieder
so früh spät geworden?

neulich - nebenan
brach die speiche - knickknack -
und der wagen - ich bin mir sicher -
wäre schneller gefahren
doch leider ging
dann gar nichts mehr

siebzehn

abschreiben ist
unverzeihlich
noch mehr als
borgen

sechzehn

im gehirn
ein gewürm
leider oder
gutso
in der asche
gibt es nichts
zu graben

fünfzehn

der bush und der blair
und der blair und der bush
die sagten sich beide
schnell schnell und husch husch
aber ...
vergessen wir nie diesen
blutigen pfusch

vierzehn

die wahrheit
ist selten vermischt
mit tugendhaftigkeit
oft besteht sie
nur aus lügen
wie wahr

dreizehn

gestern um
zwölf vierzehn
war das halbe leben
eines menschen
gelebt
oder mehr
oder weniger

zwölf

obwohl schon längst
der konsistorialrat
der ein wirklicher noch
obendrein war
verschieden
ward es niemandem
und keiner frau
vergönnt
dahinter
zu sehen
allein das
staunen blieb

Dienstag, Juni 13, 2006

elf

bevor ich nicht
gestorben bin
werde ich
überhaupt
keine
ruhe
geben

zehn

der helle wahnsinn
macht sich breit
himmelblau leuchtend
in der stadt
zu fuss und ohne beinkleid
nichts brauche ich ohnehin
das ist nicht viel aber wenig auch nicht

neun

hier reimt sich nichts
nichts reimt sich hier
ich trinke wein
ich trinke bier
wer weiss noch was
was weiss noch wer
ich biere trink
und weine sehr

acht

ausnahmsweise
kurt schau her
kein auge bleibt ganz
unbenetzt bar der tränen
kurt schau schneller
und weine nicht
weil es nichts nutzt
kurt du - ach ich sag nichts mehr
geh mir aus der
erinnerung

der weg ist schon längst ein
anderer den wir miteinander
gehen sollten
nur hast du es noch nicht gemerkt
dass ich fehle

sieben

hier und heute
hat sich das vergessen
eingefunden um sich
auf der grossen schaukel
den schwindel zu holen

heiligt das mittel
den zweck wenn noch
keiner ihn brauchen
will

morgen früh steht ihr auf
ernährt wieder den fisch
im glas dass er lacht
mit lustvoll lautem schnapp schnapp
unhörbar

sechs

lustlos im gebälk
ächzt eine seerose
ehe noch der irrtum
ohne sorgen an ihre
blüten dachte
und vergrub sich
der aasfresser
am abhang tödlich
erbrochen an mir

fünf

nahrhafte nahrung
nährt den narren
auch der schlossherr
schluckt brav den braten
hinunter und schmatzt

vier

manchmal zaudert der verlorene
bevor er noch vergessen hat
dass die rose nicht roch

drei

und oder
hat man
sich nicht
getraut und oder
doch einfach
hingeschaut
klatschnass

zwei

niemals hustet
niemand weint
niesst gemeinsam
nie

eins

der hund bellt
plärrend neigt ein kind
sein haupt doch
der schoss der mutter
zögert