Sonntag, Oktober 29, 2006

einhundertundachtzig

sofort gebe ich nachricht,
wenn mir eine zukommt.

bis heute bleibt alles beim alten,
unerzählt.

doch morgen schon kann das abendrot
bitterböse verglimmen

ich kenne die geheimsten
geheimnisse besser als sie es ahnen

nur - mehr erzähle ich nicht - heute!

einhundertundneunundsiebzig

ich gehöre nicht zu den elenden
eher zu den feiglingen

lieber ein elender feigling
als ein charakterloses wäh!

einhundertundachtundsiebzig

niemals mehr werde ich ein kochbuch lesen,
oder gar kartoffel schälen.

mir liegt es nicht, das zu tun,
obwohl ich gerne fisch esse, mit sauerkraut.

das sauerkraut selber schmeckt mir nicht dazu.

aber weglassen möchte ich es auch nicht

wegen der gewohnheit.

einhundertundsiebenundsiebzig

ein blöder reim ist rasch gefunden
ein armer hund ist leicht geschunden
ein dummes schwein ist selten weise
ein arsch begibt sich auf die reise

ich zaudere und denke nach
beinahe wird mein herzschlag schwach
ob ich noch einmal einer werde
oder wohl sterbe in der herde

das ist die frage meines geistes
nur ich und höchstens du noch weist es
dass ich euch niemals werd gehören
ich tu nur eure kreise stören

einhundertundsechsundsiebzig

der regen trommelt mir gegen mein
gehirninneres
und verursacht
neben ablaufgeräuschen
auch noch
knietiefes hochwasser

wie aber soll man

das verrate mir wer

mit gummistiefeln in ein gehirn kommen?

da bleibe ich lieber bei den nassen füssen!

einhundertundfünfundsiebzig

zum wiederholten male sage ich nichts von bedeutung

es sind meine worte, die ich verschweige

niemand kann mir eine verpflichtung auferlegen

nur schlafen kann man mir befehlen,
aber nicht das erwachen!

einhundertundvierundsiebzig

was kümmert mich das greinen des pöbels?

was schert mich der rest, der von den verwesenden bleibt?

fürchte ich die höllen?

eher die himmel sind es, die mir angst einjagen!

weil so erhöht sie uns vorgebracht werden,
von den lügnern aus dem rinnstein!

einhundertunddreiundsiebzig

nie mehr wieder werde ich mir windgebäck
in die augen zerbröseln.

ein irrwitz, alleine der gedanke.

verklebende lider und was weiss ich noch alles.

alles zu wissen, ist nicht meine pflicht.

doch zum berichten soll es stimmen,
deswegen ärgert mich so ein unsinn meist.

nicht mehr an die anfänge denken,
nur an den rückwärtsgang.

Samstag, Oktober 28, 2006

einhundertundzweiundsiebzig

ungeträumte träume
erinnern mich an garnichts

generalstäbler salutieren sich
noch immer wortkarg zu

indess

die anderen träume - wenn es auch nur die, von gestern sind -
stolpern mir irgendwie entgegen

keine ahnung, wie ausweichen

trotzdem gelingt mir der abschluss perfekt

einhundertundeinundsiebzig

nächtelanges schlafverbot
kursiert schon seit einigen tagen

die generalstäbler salutieren sich noch eifrig
indess
mir ist es einerlei

haben mir doch meine träume
einen ausweg irrgelichtert

von nun an hat das warten ein ende
oder der albtraum beginnt aufs neue

wie jeden tag

Freitag, Oktober 27, 2006

einhundertundsiebzig

ein hund oder 'ne katze,
hat krallen auf der tatze,
hat einen dicken schweif,
macht miau oder gekeif.

das andere kommt morgen,
denn heute hab ich sorgen,
morgen hab ich keine,
weil ich morgen weine.

ich kreische und ich zische,
ich fange keine fische,
weil ich nicht angeln mag,
nicht morgens, nicht am tag.

jetzt mache ich gleich schluss,
sonst kriege ich verdruss,
oder auch die andern,
die mir von der page wandern!

einhundertundneunundsechzig

es gibt menschen, die sich noch freuen können.

andere wieder lachen - selten genug.

wieder andere grinsen, weil sie sich nichts mehr zu sagen trauen.

die meisten wissen es nicht, ob sie zu den lachenden oder grinsenden zu zählen sind.

ich mache eifrig meine strichlein und denk mir meinen teil.

kellner - bitte zahlen!

einhundertundachtundsechzig

vor lauter müdigkeit habe ich vergessen,
mich schlafen zu legen.

einhundertundsiebenundsechzig

alte männer kommen in die jahre,
in denen sie nicht mehr das können,
was sie tun.

alte männer kommen schwerlich an dem vorbei,
was ihnen junge frauen in den weg legen.

die eitelkeit ist eine sau.
die dummheit ein verbrechen.

einhundertundsechsundsechzig

man kann nicht immer alles haben,
aber alles tun.

man kann sich nicht immer alles gefallen lassen,
aber alles fallen lassen.