Bedingungsloses
Grundeinkommen
Ein Aufsatz – vom morgenlandfahrer
Grundeinkommen – was dafür spricht
Wer gegen ein
bedingungsloses Grundeinkommen ist, ist de facto für die Beibehaltung der
Sklaverei. Warum? Weil die Begründung für die skeptische Haltung der Politik
bei der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen stets lautet: „Wer
soll denn dann noch die ganze ungeliebte Arbeit machen?“ Meine Antwort auf
diese Frage lautet: „Braucht es überhaupt eine Arbeit, die ungeliebt ist?“ Mit
dieser Gegenfrage stoße ich stets auf Verwunderung und Einwände. „Was wäre mit
den Müllmännern? Würde noch jemand Straßen reinigen?“ Natürlich, es wäre alles
eine Frage des Preises, den eine Gesellschaft bereit wäre, für diese Arbeit zu
bezahlen. Richtig. Was ist UNS eine Arbeit wert! Nicht Kollektivverträge und
gesetzliche Mindestlöhne bestimmen den Wert der Arbeit. Den Wert der Arbeit
können immer nur der Arbeiter und die Gesellschaft in einer Art stillem
Übereinkommen bestimmen. Welche Arbeit ist zu tun und was ist man bereit dafür
zu bezahlen. Dieses Angebot ist das, was der Gesellschaft vorliegt. Jeder kann
dann für sich bewerten, wieviel man ihm bezahlen muss, dass er z. B. den Müll
auf den Straßen entsorgt. Funktionieren wird das natürlich nur, wenn man der Gesellschaft
die Verantwortung für das Zusammenleben überträgt. Nicht die Kommune erledigt
die Arbeit, die Einzelnen sehen die anstehende Arbeit und entscheiden, ob sie
diese erledigen. Schlimmstenfalls könnte passieren, dass jemand, der
Grundeinkommen bezieht, den Müll entsorgt, weil er den Anblick und den Gestank
nicht mehr erträgt. Dies, ohne jede weitere Bezahlung. Es wird sich alles aus
der Notwendigkeit heraus erledigen! Wenn eine Sache nicht erledigt wird, dann
ist die Erledigung der Sache eben nicht notwendig! Es gibt keine ungeliebte
Arbeit. Es gibt nur Arbeit, die notwendig und Arbeit die nicht notwendig ist.
Es liegt im Auge der Gesellschaft, diese Unterscheidung zu treffen. Trifft eine
Gesellschaft diese Entscheidung nicht, wird sie die Art ihres Zusammenlebens
verändern. Es entstehen entweder Kommunen, in welchen die Verteilung der Arbeit
vorgeschlagen wird. Gleichzeitig wird auch ein Wert für diese Arbeit
vorgeschlagen. Es wird Einzelgänger geben, die unter größter Sparsamkeit, was
Ressourcenverbrauch und Abfälle angeht, ihr Leben gestalten werden.
Grundeinkommen – wie finanziert sich
das
Natürlich kann keiner
genau sagen, wie sich Grundeinkommen finanzieren soll. Einige schwören darauf,
die Steuer- und Abgabenquote (Konsumsteuer) auf ca. 54 Prozent anzuheben. Das
würde in etwa dem entsprechen, was der Staat uns durch Steuern und Abgaben im
Moment schon ungefähr aus der Tasche zieht, von dem, was man uns als
Bruttoeinkommen zur Verfügung stellt. Das Bruttoeinkommen im Übrigen, sehen wir
nie als Brutto, immer nur als Netto! Deswegen bleibt das Brutto immer Abstrakt,
während das Netto uns im realen Leben zum Konsum zur Verfügung steht. Man kann
aber auch die Finanztransaktionen besteuern und damit zur Finanzierung des
Grundeinkommens beitragen. Dies ist allerdings ein Vorschlag, der nicht viele
Freunde unter den Vermögenden unter uns finden wird. Die Transaktionssteuer
müsste natürlich schon bei ca. 0,5 Prozent von jeder Transaktion zu liegen
kommen. Dies würde dem Arbitragen Handel sehr schaden. An dieser Stelle sei
erwähnt, dass die Börse nur durch die Beteiligung des kleinen Mannes
funktioniert. Weil man auch diese Mikrovermögen braucht, um die großen Erträge
finanzieren zu können. Leider funktioniert die Börse für den kleinen Mann nicht
wirklich. Das liegt daran, dass er eher nicht beim Arbitragen Handel teilnehmen
kann. Dieser findet nämlich im Bereich des Hochfrequenzhandels statt und die
Teilnahme daran kostet schon um ein vielfaches mehr, als der kleine Anleger je
für das Handeln an der Börse aufbringen wird können. Man könnte das
Grundeinkommen finanzieren, wenn man es nur ernsthaft damit meint.
Grundeinkommen – wann ist die Zeit
dafür reif
Jetzt. Die Zeit ist
jetzt dafür reif. Wir sind schon lange in einem Zeitalter des
Wirtschaftswachstums. Nur Mehrkonsum schafft Prosperität. Diesen Mehrkonsum
müssen die arbeitenden Menschen und die nicht arbeitenden Menschen finanzieren.
Dieser Konsum ist ein Binnenmarktkonsum. Wenn die Menschen im Lande als
Abnehmer der Produktion kein Geld mehr haben, wird der Binnenmarkt rückläufig.
Die Kompensation durch Exporte wird nicht gelingen, weil die anderen Märkte
auch kein Geld für die – aus unserer Sicht – Exportkonsumation haben. Dies ist
beispielsweise auch ein Grund, warum unsere Politiker immer so sehr bemüht sind,
dass z. B. China den sehr gut geschützten Markt öffnet. 1,300.000.000 Chinesen
sind ein starkes Argument – für beide Seiten. Wir werden ohne bedingungsloses
Grundeinkommen einen Niedergang der Wirtschaft erleben. Das bedingungslose
Grundeinkommen wird also kommen. Es wird kommen müssen. Weil die Zeit dafür
reif ist, ob sie es glauben oder nicht.
Realität entsteht aus
der Summe unserer vergangenen Gedanken!