Sonntag, Dezember 25, 2005

ein gehöriges mass an unsinn

wer mir nicht unterstellen möchte, dass alles, was bisher ich geschrieben, ein völliger unsinn - bar jeglicher hoffnung - wäre, der kann sich beim besten willen nicht beklagen. aber aufschreien wird er, wenn er das sehen gelernt hat. nur mit den ohren, da will es nicht so klappen. da muss er sich schon noch etwas besseres einfallen lassen. neulich hat mir der zugführer während der fahrt nach bielefeld zugerufen. leider konnte ich ihn nicht verstehen, deswegen blieb meine fahrkarte ungestempelt. die buhlschaft war nicht länger im heuschober. schon letzte nacht wurde sie weggetragen wegen plötzlichem unwohlsein. niemals zuvor war solches passiert, so dass es nicht anders sein konnte, als das es geschah. nun setzt euch hin, seid doch zum sterben zu müde ihr gaffer. nichts schlechteres hätte euch wiederfahren können, als der heutige tag. so sei es und aus.

man kann es sich aussuchen

neulich wurde ich nicht gefragt, ob es vielleicht eine andere zukunft als die ohnehin zu erwartende geben könnte. meine antwort blieb demzufolge auch sehr unkritisch. unwirsch beflegelte ich die fiktive umgebung mit meiner unbeherrschtheit. da soll mir noch einmal wer im dattelhain auf die ferse steigen. wiederliches klebt an seinem schuhwerk, so dass ich mich nicht mehr länger mit ihm auf ein und denselben weg stellen möchte. ich darf auch morgen wieder kraftstrotzend meine mir zugemessene strecke weitermarschieren. nur die trittstellen, die bestimme ich mir selber. da hat sogar ganz kurz der konzipient aufgelacht, mit hochrotem kopf, so wie immer, wenn er nicht viele schritte tat. wenn ihn nur nicht gleich der schlag wieder trifft.

nur für mich

keine angst. kein geheimtipp der literatur kann so bedeutend sein, wie die buchliste der ungeschriebenen bestseller. da sollte sich einer einmal stark machen. so etwas bräuchten wir, anstelle von den anderen aufzählungen von langweiligkeiten ohne zahl. wie gefährlich wäre die kunst, wenn man sie zähmen und silber bemalen würde? keine idealisten mehr auf dieser erde, die sich nur um der brotlosen zukunftsbesicherung abmühen, täglich ein paar zeilen festzumauern in das fundament der vergessenheit? es muss einmal begonnen werden, was in weiter zukunft sein ende finden wird. nicht immer nur kalenderblätter abreissen.

da hört sich ja doch alles auf

hin und wieder nehme ich anteil an den tagtäglichkeiten, die mich ansonsten nicht in ihren bann zu ziehen vermögen. ein oder zweimal im jahr oder auch viermal - was kümmert es mich - dränge ich mich auf und möchte dabei sein - mittendrin. doch mit einem sausekracher radiere ich die wirklichkeit zur seite. lasse den feinen strich des gerade gewesenen wieder verschwinden aus den aufzeichnungen. irgendwann gehe dann auch ich nach hause und versuche mich wieder in meinem schachtelleben zurechtzufinden. wenn ich aber noch ein wenig mehr luft zur verfügung hätte, dann könnte ich das, was zum atmen ich nicht brauche, dem feuer schenken, dem reinigenden. wenn das jetzt keine unverschämtheit ist, dann wird es über uns hereinkommen. so wie gestern, so morgen. dem heute schulden wir keinen blutzoll. und überall rufen sie von weitem schon, so dass man nicht mehr ausweichen kann, einem zu "ein frohes fest".

Samstag, Dezember 24, 2005

von der heiligen nacht

diese nacht ist eine besondere, denn sie gilt als die heilige nacht. da nützt es uns auch nicht viel, wenn wir es nicht glauben wollen. viele besonderheiten sind zum schein heute nicht mehr gültig. gewehr bei fuss und hände an die hosennaht. irgendwie geht es wie gewohnt weiter.

Freitag, Dezember 23, 2005

tage wie diese

an tagen wie diesen, da soll man nicht enden eh einer dazwischen dir ruft. die eine die eine, die ist voller leben, die andre liegt längst in der gruft. du hast es verstanden und lebst voller freude am leben tagtäglich vorbei. du wartest auf morgen, du rufst nach dem sommer und sehnst dich gewiss nach dem mai. bleib immer am leben, was immer auch sei, bleib wachsam und schliesse die augen. benutze das kind, dass in dir sucht die brust, der mutter zum ewigen saugen. so sauge dich voll nimm die milch dir allein und denke nicht an neue dinge, sei tapfer, sei edel, sei mutig und treu und schleife sie scharf deine klinge.

es ist in mir drinnen

tief in mir drinnen da sitzt eine kraft, die schenke ich her voller freude. ich bleibe dabei, es ist heller als gestern und morgen wirds heller noch mehr. vertiefe dich nicht in die tränen des tages, sie zehren dein leben zu sehr. freue dich heute und freue dich morgen und freue dich einfach noch mehr. ich benenne die dinge, du kennst ihre namen, ich bringe sie heute noch dir. du bist mir die liebste ich bin nur dein traum, doch weise mich nicht mehr umher. so wird meine ruhe dir selber zu eigen und schnell wird der puls dir am herz. du hast nicht die liebe, du hast nicht die sorge, du leidest ihn nur deinen schmerz. so schnell dies entstanden, so schnell wird es fliehen, ich bleibe nicht länger bei dir. du lebst nun dein leben, ich lebe das morgen, bin heute noch da - morgen hier.

beinahe ein traumdeuter

wem träumte nicht schon in vergangenen Leben davon, dass er ein kühner - sie eine noch forschere - gewesen wäre. mir will es nicht so einfach gelingen, darüber zu schreiben, was träume nicht einfach verraten wollen. sie lassen sich nicht so ohne weiteres dazu überreden bei uns zu verweilen. ich ärgere mich häufig, wenn ich am morgen erwache und die träume nicht bleiben sondern verglühen. dann bin ich wieder so unsagbar traurig, dass ich nicht weiter weiss als zuvor. wen mir einer sagte, dass ich ein träumer, dann würde ich antworten, sei mir nicht böse. ich war nicht von gestern und bin nicht im heute, doch lebe ich immer im morgen dahin. benutze das wissen, die weisheit und mehr und komme mit glitzernden flügeln. ich leih dir den traum der noch meiner gewesen und freue mich mit dir zu sein. befindet sich dann noch ein hügel dazwischen, den unsere sonne nicht kennt. dann ist meine hoffnung von neuem genährt und du bist das licht aus dem strahl.

wenn ich es mir aussuchen könnte

niemals würde ich ein so bescheidenes tagewerk verbringen, als ich es tue, wenn es mich nicht freut. nur sehnsucht befängt meine seele die waidwund vor mir auf dem tisch liegt. berührt sie mir nicht, sie schmerzt ohnehin schon vom angesehn werden. da wird sich der jubilar plötzlich hocherfreut umdrehn, wenn einer im "gratuliere" zuruft. ich aber bleibe gelöst und unbedankt. so feiere ich meine entscheidung alleine und lache in mich hinein. das feuerwerk will nicht so hochsteigen wie in den vergangenen jahren. die zündschnüre dürften kürzer geworden sein und längst nicht mehr so leicht brennen. so kann auch das wenige pulver nicht mehr leisten, als kraft in ihm selber innewohnt. da bleibe ich lieber so wie ich bin und freue mich selber an mir.

ausgesprochen fleissig

heute habe ich sie beobachtet. schon wieder war sie so fleissig. nur manchmal hat sie sich ein wenig davongemacht in die eine oder andere kammer. kekse backen und müll machen. das kann sie gut. aber auch noch andere spezialitäten bringen ihre hände, die wunderbaren, unbesprochen hervor. es wird uns allen guttun, wenn die tage heruntergezählt sind, die so viel kraft verbrauchen, dass man dann gleich urlaub haben muss. nur um zu erleben, dass man etwas anderes viel lieber tun würde, was man sich nicht leisten kann. zu einfach wäre es - ein aufschrei geht durch die menge, kein raunen mehr - wenn man das paradies sich schaffen liese. und unterdessen prostet sie mir zu und schaut mir tiefer in die augen als in das glas, das leere.

dass es dabei bleibt

ohne grund und ohne veranlassung werde ich mich leise vom feuer der nacht davonstehlen. es ist mir warm genug, so dass es meine ohren schmerzt. wenn ich mich entscheiden sollte, dann wäre ich um eine erfahrung reicher. doch leider ist sie abgebrannt, damit sie auch wer anderer einatmen kann und brauchen. genug gerastet du andersgläubiger.

genau oder die vielzahl der möglichkeiten des betrachtens von gegenständen

wie schon einige male zuvor strahlten sich an einem himmel zwei sonnen an, und dachten sich nicht einmal etwas dabei. während eines augenblickes geschah dann doch der ungeahnte zufall, dass es sich nicht besser zutragen könnte, wenn einer - sagen wir der herr spielberg oder mister wie er statt herr noch genannt wird - regie geführt hätte, in dem momente der begegnung. "aha" rief die eine, "aha-aha" die andere sonne, ehe sie langsam hinter die grenze des horzionts absank und nie mehr gesehen ward.

kurz nach mitternacht

so kurz nach mitternacht sollten die gedanken eigentlich wieder frischer sein. doch jetzt in dieser kalten jahreszeit, da will es nicht gelingen, wach zu bleiben. kurz gelüftet bleibt neben der kalten luft nur noch eine zusätzliche enttäuschung zurück. der wird sich nicht mehr erwärmen an den klammen fingern, die seine oberarme massieren. der wird sich noch wundern, was der für eine erkältung mit in den morgen tragen wird. wenn er dann hustet, ungehört, weil ganz allein im schlaf, dann mag es um ihn geschehen sein. mich braucht er nicht wachzurütteln aus meinem schlaf. wo ich doch ganz woanders bin.

Donnerstag, Dezember 22, 2005

ein wahres meisterwerk

gewissenhaft wurde es in erz gegossen. in eine form aus sand und lehm. es ist noch stumpf, doch die hand des künstlers hält schon die feile, mit der die gussränder entfernt werden sollen. ritsch ratsch - ritsch ratsch. und so es sein will, wird einst ein wahres meisterwerk vor uns stehen und sich bewundern lassen. deswegen ist es jetzt noch nicht ganz fertig, damit man später umso mehr darob staune. da will ich aber gespannt sein, ob ich mich nicht am ende doch geirrt habe.

einen habe ich noch

wenn ich meine taschen durchsuche, dann finde ich noch einen weihnachtsstern in gelbes butterpapier gewickelt. muss wohl schon lange in der tasche liegen, so schmal und zerknittert, wie er mich anleuchtet mit seinem fahlen lichtschein. pfui teufel, du weihnachtsstern du miserabliger. was fällt dir nur immer ein, wie du dich wichtigmachen kannst zur weihnachtszeit, dass dich sogar wer in das internet hineintut.

wie man weihnachten überleben kann

zwei tage vor heiligabend ist es eigentlich frevlerisch verfrüht, darüber zu schreiben, wie man weihnachten überleben kann. eigentlich kann einer oder eine einem oder einer nur raten, wie man die letzten weihnachten überlebte. ob gleicher rat für das heurige weihnachten, das - wie gesagt - ja erst in zwei tagen stattfindet, angetan ist, seine heilende wirkung zu entfalten, bleibt einmal eine reine annahme. nehmen wir die kekse von der cilli-tant'. wenn die heuer sagen wir einige quantum butter mehr hineinmixt als im letzten jahr, unsere triclyceride heuer wegen anderer nicht gesunder lebensweise schon an die dreitausend heranreichen, dann kann es sein, dass einem die kekse der cilli-tant' den rest geben. so gesehen könnte man das heurige weihnachten unter einhaltung der richtlinien des letzten weihnachten nicht überleben und wäre sauer, wenn es so wäre. deswegen ist der einzige rat, wie man weihnachten überleben kann der: hinsetzen - warten - auf den Kalender schauen, andere fragen ob weihnachten schon vorbei sei, sich diesen umstand eindringlich bestätigen zu lassen und am 25. Dezember vorsichtig durchatmen, weil man es geschafft hat. bitte nicht und keinesfalls anwenden, wenn man vor hat, während dieser zeit nicht ein- und auszuatmen. das geheimnis ist: weiteratmen!

Mittwoch, Dezember 21, 2005

etwas schönes

liegend im bette lasse ich die gedanken noch einmal den erlebten tag durcheilen. manche erinnerung hält rast an einer stelle, die ich vergessen und die mir nicht wert ist, darüber zu berichten. eine andere macht halt und verweilt dort viel zu kurz, wo ich noch gerne durchgeseufzt hätte. aber nichts zu machen. der schlaf wartet und wieder einmal hatte ich einen schönen gedanken, den ich nicht fassen konnte, weil ich hinüberdämmerte. und gerade heute war ich mir sicher, dass es mir zum ersten mal gelingen würde, morpheus zu erblicken, wenn er seine arme um mich legt.

vollkommen geheim

diese nachricht ist vollkommen geheim und so voller verschwörung, dass ich sie nicht verschwiegener halten könnte, als sie hier her zu schreiben.

neue ideen

wer nicht viel schläft, ist lange wach und doch nicht unbedingt ausgeschlafen. wenn man wenig schläft bleibt man länger unausgeschlafen wach. doch rechnet sich das ganze nicht, weil man vom vielen wach sein so müde wird, dass man nur mehr höchstens einen bruchteil dessen, was man sonst wach wäre, wach bleibt, wenn man nicht viel schläft. jetzt braucht man aber mehr schlaf nur dann, wenn man die wenige zeit, die man wach ist auch ausgeschlafen sein möchte. ob das sinn macht?

zwei oder vier zeilen; am ende sind es sechs geworden

es gibt sie, die leute, die so kleinlich sind, dass sie es selber wissen, wenn man sie benennt, dass nur sie selber gemeint sein können. die schreiben in einen von ihnen selbst bezeichneten zweizeiler gleich vier zeilen hinein. wer jetzt nicht weiss, weswegen dies hier geschrieben werden muss, der soll doch gleich das lesen lassen. es kommt nicht mehr, weil es eben nur vier zeilen sein dürfen aus denen sechs wurden.