Mittwoch, Februar 08, 2006
von hochzeiten und unerwarteten feierlichkeiten wie kindstaufen und firmungen
meine großmutter selig mütterlicherseits, von der einige von ihnen schon einiges lesen konnten, die erinnerte sich immer gerne an vorfälle, die hochzeiten und anderen feierlichkeiten ähnlich waren. zur ergötzung der verwandten sammelte sie gerne in einer alten schuhschachtel totenbildchen derer, die sie kannte, oder von denen sie meinte, dass auch ich sie kennen sollte, was häufig zu kleineren nicht schwerwiegenden streitigkeiten führte, da ich immer behaupten musste, keinen davon zu erkennen, besonders nicht die, mit den aufgezwirbelten bärten und einem sterbedatum vor 1963. wie dem auch war, meine großmutter war fest der meinung, dass ich mich irre. mittlerweile ist sie selber eines von diesen bildchen geworden und mahnt mich ihr bildnis gerne daran, nicht zu vergessen, dass auch ich eines tages nur mehr ein bild in dieser schuhschachtel sein werde. soferne nicht da einer mit einer eu atombombe herumschmeissen wird.
vermischte ansichten
keine idee ist so gewaltig, dass man nicht nach einigem nachdenken etwas anderes in sie hineininterpretieren könnte, als der lieferant des einfalles wollte. das geheimnis einer guten idee ist die idee vor der idee, ist die zeit vor der zeit des niederschreibens. genau so wichtig aber ist auch die zeit nach dem niederschreiben und die gedanken, die sich jemand macht, nachdem er sich mit einer idee beschäftigt hat. so wollen wir es dabei belassen und andächtig lauschen, was die zukunft noch bringen will.
danke an meine treue leserschaft
auch wenn ich manchesmal grübelnd vor den tasten sitze, so freue ich mich doch darüber zu hören, dass ich eine leserschaft habe, die hin und wieder ganz gerne in meinen aufzeichnungen stöbert. dazu sind sie da, die geschriebenen erinnerungen, dass sich jemand die mühe macht, sie durchzulesen und darüber nachzudenken. auch wenn nicht alles immer klug ist, was darin zu finden ist, ich werde nicht müde, weiterzumachen. in zeiten wie diesen, da braucht die zivilisation viele stimmen und augen und ohren und hin und wieder dazwischen ein gehirn mit verstand.
ich lese gerade und wundere mich
soeben habe ich eine erfahrung gemacht, die mich nicht mehr wundert, als die tatsache, dass es eine vogelgrippe gibt, die keiner mehr fürchtet, weil man die gefahr darüber totgeschrieben hat, in allen zeitungen und medien, die sich dafür eignen. nun spricht ein österreichischer tolpatsch aus einem ministerium darüber, dass er eine atombombe möchte, die die eu fliegen lassen darf. man muss sich nicht mehr wundern, wenn demokratien nach der atombombe rufen und daraufhin die wilden ein klein wenig feuer machen und so. man muss es sich einmal vorstellen und sollte jemanden aus hiroshima oder nagasaki befragen, was die wohl von dieser tollen idee halten werden. manchesmal bleibt mir nurmehr den kopf zu schütteln und mich zu wundern, dass er immer noch auf dem hals sitzt.
unsinnigkeiten und privatmeinungen
es gehört sich nicht, dass man spricht, wenn erwachsene sprechen. wenn aber lauter erwachsene sprechen, für wen gehört es sich nicht, dass man spricht? oft wird man von kindern eines klügeren belehrt, wenn auch selten und nicht leicht verständlich. doch kinderseelen neigen zur wahrheit. so wie das wasser nur talwärts und niemals von alleine auf eine bergspitze läuft, so müssen kinder die wahrheit sagen, auch wenn sie lügen möchten. wir erwachsene haben es da schon etwas weiter gebracht, hört man hin und wieder. vor allem kann man eine menge darüber in den zeitungen lesen.
langeweile
die nacht zieht erbarmungslos über mein land. andere länder werden nicht müde, lichter anzuzünden und laut zu rufen nach den schlächtern. die lämmer blöcken in ihren vermodernden ställen. schnee lastet schwer auf den dächern und bringt sie langsam zum einstürzen. niemand kann helfen. ratschläge zur verbesserung der alltäglichkeiten landen stündlich in den briefkästen der weltverbesserer. keiner druckt heute noch mehr als ein bildchen mit einem engelsgesicht darauf. man könnte durchaus eine andere meinung entwickeln als die, die die väter schon hatten, als meine brüder, sollte ich denn welche haben, noch in windeln gehült vor sich hin wimmerten nach mitternacht. es ist eine schwere zeit hereingebrochen. gegossen aus unfertigem erz. nicht geschliffen und deswegen leicht zu verletzungen führend. so wird sie gekühlt, die gegossene zeit mit dem blut der ungläubigen jetzt staunenden.
käsereien und ladenhüter
gestunken hat es gewaltig. noch bevor jemand die türe noch ganz öffnen konnte, gab es schon so etwas ähnliches wie einen tumult. tumulte waren mangelware in meiner heimat, da sich doch selten jemand etwas aus kopftüchern machte. nur die bartträger, die dachten darüber anders und zäumten die pferde von hinten auf, was denen natürlich nicht behagte. nur waren am ende alle geopferten schweinehälften nutzlos ein raub der flammen geworden. die fahnen alleine reichten schon aus, um ihre aschfahlen gesichter zur weissglut zu bringen.
früher zur selben zeit
gab es nicht hin und wieder schon einmal momente, an denen sie dachten, sie wären vollkommen irre? ich hatte schon einmal so einen augenblick. nur erinnere ich mich nicht mehr sehr gut daran. sollte ich mich irren, dann würde es mir leid tun. weil mir aber nichts leid tut - heute habe ich nicht einmal rückenschmerzen - werde ich den verdacht nicht los, mich nicht geirrt zu haben. also muss alles, was mir träumte auch tatsächlich passiert sein. dann gute nacht und lautlose träume ihr völker da draussen an den apparaten.
zeit zum schlafen
wäre ich nicht schon so müde, ich würde noch ein stündchen oder zwei so dahinschreiben. geht aber nicht, weil ich - wie gesagt - nicht mehr ganz wach bin. man hat aber eine verantwortung, wenn man sich etwas vorgenommen hat. so wie auch die politiker eine verantwortung haben sollten, wenn sie sich etwas wählen haben lassen. nur denen ist es völlig egal, weil gewählt sind sie schon und gewählt werden sie schon wieder werden. da habe ich es nicht so leicht. erstens bin ich kein gewählter politiker und zweitens nur ein blog schreiber, der keine andere wahl hat. so ganz sicher bin ich mir natürlich nicht, ob nicht dann ich am ende der bessere mensch gewesen wäre. doch nutzt es mir nichts, wenn ich schon lange vorher abgewählt werde. die frage ist nur, ob sich jemand die mühe machen wird - bei mir.
nichts als nachrichten
manchmal denke ich mir ganz still und verzweifelt, dass ich schon wieder opfer der nachrichten geworden bin. nachrichten am morgen, zu mittag, ein wenig am nachmittag, am abend ohnehin und vor dem zu bett gehen. und wie der mensch eben so ist, wünscht er sich alle stunden oder so neue nachrichten. mit noch neueren informationen über noch neuere begebenheiten. nun denn. wenn es einmal ganz etwas neues geben sollte, dann weiss man wahrscheinlich gar nicht mehr, ob es in den nachrichten war, dass man davon hörte, oder ob es sich um ein ereignis gehandelt hat, dass sich in wirklichkeit zugetragen hat. denn nichts ist verrückter als die vorstellung, ob denn die wirklichkeit wirklich wirklich wäre.
was gutes dem schlechten
kommen wir gleich zum thema. es gibt vereinzelte stimmen, die nicht unbedingt verständnis dafür haben, was momentan auf der weltbühne aufgeführt wird. ich selber zähle zwar nicht dazu, da ich mir schon länger verbiete, dazu eine andere meinung, als jene meines herzens zu vertreten. mir fällt nur auf, dass in den letzten tagen die töne martialischer werden, wenn z. b. reporter fachleute befragen, welche meinung sie denn zu diesem oder jenem karikaturenthema hätten. es befremdet mich kühl aber merklich, wenn ich in die melodien der sprache, die momentan verwendet wird, hineinhöre. es dauert mich der mensch in seiner schwachheit. der zorn der fundamentalen ist kaum mehr überhörbar. und doch finden wir ihn auf beiden seiten. wir dürfen nur jetzt nicht die nerven verlieren. aber wir müssen handeln. klug aber bestimmt.
Dienstag, Februar 07, 2006
mitternacht und allerlei unsinnigkeiten
es ist jetzt genau so spät, wie ich mir gedacht habe. nur leider geht heute die mitternacht eine minute nach, so dass die geister nicht zu ihrem auftritt kommen können. da hat wieder einmal einer gepfuscht bei der zeitbehörde. ich werde mich sicherlich beschweren, doch gibt es keinen sinn. den buben ziehen sie meistens im alter zwischen sieben und elf alle milchzähne, die nicht von selber herausgefallen sind, oder die man sich mit schnüren an türschnallen befestigt selber gezogen hat. das wollte ich nur einmal festgehalten wissen, bevor dieses wertvolle kulturgut für immer in den mülltonnen der feisten zahnärzte verschwindet.
Montag, Februar 06, 2006
eine gute nachricht und eine schlechte
heute kann man sich in österreich keinen sonnenbrand im freien holen - höchstens einen schnupfen!
ein ganz kurzer geht noch - oder der verlorene geldschein
neuerdings habe ich meistens statt bargeld in notenform nur einige wertlose münzen bei mir. ich brauche ja nicht viel, gerade zum überleben soll es mir gereichen. dann bin ich schon glücklich. das wären einmal drei bis sieben kaffee und noch ein mittagessen - warmes irgendwas mit sosse. wenn alles so einfach wäre, wie das, dann würde ich alles zum fenster hinauswerfen und schnell laufen, damit ich es als erster fände - sozusagen noch vor dem verluste. aber da mir ja nichts gehört ist auch nicht viel zu verlieren. sollte ich einmal eine größere summe bargeld verlieren, dann hoffe ich doch auf die ehrlichkeit der schulschwestern vom orden der glückseligkeit.
dumm und dämlich
wer hat mir da gestern was ins ohr geflüstert? natürlich könnte ich es verraten, wenn ich wollte. ok! ich will! aber nicht heute. heute ist es dafür schon zu spät. immerhin ist es fast mitternacht und da sollten auch die letzten, die den tag schon früh lobten, zu bett gehen. mich geht es ja selber gar nichts an, aber ein ganz klein wenig möchte ich mich - wie immer - wichtigmachen dürfen. nun, husch - husch - zu bett ihr kleinen. damit ihr morgen wieder taktlos sein könnt, zu euren mitmenschen und -brüdern. meistens oder ganz meistens geht ohnehin alles schief, was nicht gerade passiert ist. das ist aber den meisten schon zu hoch, wenn auch ziemlich tief gegriffen. nun denn, was soll schon nachkommen, wenn nicht gerade viel hervorgekommen ist. das schreiben eines blogs ist eine enorm stupide angelegenheit, die mich oftmals mehr velegen macht, als ich es mir eingestehen möchte. ich will aber ehrlich sein, bei aller verlogenheit. nocheinmal schreibe ich nicht so viel dummes zeug. wahrheit sollte wahrheit bleiben. weil es mir jetzt zuviel geworden ist, werde ich den platz, der noch übrig bleibt ein wenig nutzen. soviele hirngespinste schwirren hier herum noch lange vor der geisterstunde. so ist das leben!
was ist denn heute blos los
heute ist vermutlich der tag der mimose. überall ecke ich an, keiner hat verständnis für meine launenhaftigkeit und jeder meint, dass ich unzumutbar wäre. es ist zum aus der haut fahren. mehr wird aber nicht verraten, weil das würde unter den begriff datenschutz fallen. um ganz ehrlich zu sein, ich bin auch nicht gerade gut aufgelegt, aber das ist eine ganz persönliche angelegenheit und hat hier im blog nichts zu suchen. oder doch?
Sonntag, Februar 05, 2006
und wieder einmal
damit man mich nicht festlegen kann
oft schon habe ich mir überlegt, ob ich jetzt gegen oder für die politik der massen sein soll. hin und wieder konnte ich mich in den letzten tagen schon dabei ertappen, dass ich mir meine meinung nicht mehr so ganz nach meinem geschmack bilde. viel zu sehr nimmt mich die gruppenseele gefangen, die mir einzuflüstern versucht "beware of the muslim" und ich bin mir nicht mehr sicher. ich war mir früher sicher, dass man tolerant zu sein hat. ich bin mir nicht mehr sicher. ich dachte früher niemals an angst in verbindung mit dem fremden. ich bin mir nicht mehr so sicher. ich fürchte mich, weil ich mir nicht mehr so sicher bin. wir müssen miteinander sprechen und müssen miteinander sprechen und müssen miteinander sprechen, bevor es die waffen tun.
Freitag, Februar 03, 2006
am sonntag fahren wir aufs land
was freue ich mich heute schon auf den sonntag. da fahren wir aufs land. juchhu. das wird ein festtag werden. geräucherter speck und frisches brot. säfte und biere und kaffee mit kuchen. das lasse ich mir wieder teuer bezahlen, dass ich von der stadt das ganze wissen in die landgemeinde trage. umlagern werden sie mich, wie einen bierfuhrmann, der darüber verzweifelt ist, dass der wagen voller bier und die achse zum wegfahren gebrochen ist. das ganze bier werden sie ihm wegsaufen! und mir werden sie das gehirn leerfragen, bis dass ich selber nicht mehr weiss, wer ich gewesen bin, bevor ich ankam. vielleicht schreibe ich mir noch schnell ein paar dinge zusammen, die ich dann am montag nachlesen kann. damit ich sozusagen wieder ganz der alte bin. was soll denn schon großartig aus mir herausgefragt werden? ist ja nicht viel drinnen! das war aber jetzt ironisch. natürlich ist viel drinnen. ich neige eben so hin und wieder etwas zum untertreiben. wenn doch schon sonntag wäre, dann könnte ich schon anfangen zu dozieren. die mizzitant wird sicher als erste kommen und fragen "na, wie geht es denn euch, geht es euch gut?" wie immer spricht sie da aber nur mit mir. sie verwendet aber gerne die dritte person. weil es nicht so persönlich ist, wenn man sagt, "na da habt ihr euch aber wieder was schönes zusammengedenkt, wenns ihr uns wieder so einen bledsinn verzapfen könnts!" dann denke ich mir meistens nicht mehr viel und fahre wieder in die stadt!
und wieder ist ein tag vergangen
habe ich etwa vergessen, eine nachricht darüber zu verfassen, dass ich gestern keine zeit hatte, hier meine gedanken niederzuschreiben? vermutlich war ich in heller aufregung. wann bin ich einmal nicht in heller aufregung. immer - nahezu ununterbrochen. weil die mir auch immer solche horrormeldungen in die nachrichten hineinschreiben. von modells, die nur mehr aus gerippe bestehen, von schiffen, die sanken, von regisseuren, die starben. da soll noch hoffnung aufkommen? ja wie denn bitte. aber mir vorwerfen, eine abgründige traurigkeit zu verbreiten! da kann mir doch so mancher den buckel hinaufrutschen. viel zu ofte wurde die version mit hinunter schon strapaziert, als dass es noch spannend wäre, darüber ein wort zu verlieren. meistens verliert man ohnehin keine wörter - lediglich bedeutungshülsen von wortspenden. aber mir ist nicht nach streiten und schon gar nicht nach konsensen. was ich mir heute gar nicht recht verkneifen mag ist, dass ich den schüssel nicht mag. der hat nämlich schuld, dass wir keine adele mehr haben. die frau ministerin gehrer, die hat auch nicht viel gesagt, nur dass sie getan hätte, was in ihrer macht gelegen wäre. na, wenn das nicht zuviel gewesen ist.
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