Dienstag, Juli 25, 2006

einhundertundvierzehn

irgendwann wird es sich erfüllen,
dann will ich weit weg sein vor mir,
damit ich mich nicht fürchten muss,
davor,
mich falsch entschieden zu haben!

einhundertundfünfzehn

nicht mehr enden will es
das geschrei
was kümmert es mich,
wenn ich doch so gut schlafen kann.

einhundertunddreizehn

kameraden heben ihre schweren stiefel
über die köpfe der ihnen zu füssen liegenden
hinweg
und bedauern,
dass sie nicht daheimbleiben konnten,
bei ihren lieben.

einhundertundzwölf

aus dem hirn
weint es ihn
doch weiss er nichts
mit diesen tränen anzufangen
wozu auch.
er war schon früher nicht
der hellste.
wie sollte da heute mehr licht scheinen?

einhundertundelf

geschichten ereignen sich zum frühstück
wiedergekaut bis zum abendessen
ergeben sie einen brei aus hoffnungslosigkeit.
da hilft nur pures blut.
hineingespritzt
in die ärmelschoner
der adoleszenz
verhindert dies
frühe schwielenbildung der herzen.

vielleicht!

Freitag, Juli 21, 2006

einhundertundzehn

flurschäden werden von versicherungen beglichen
meine geldbörse hingegen bleibt meistens leer,
der bankdirektor gibt eine lustige nummer ab.

trotzdem will keinem ein lächeln entfliehen.
nur der apotheker grinst dem totengräber
vorsichtig
ein einfaches gebet hinüber.

doch das bleibt unbewiesen - wie so vieles andere auch!

einhundertundneun

die einladung habe ich längst weggeworfen
mein herz erinnert sich noch vorsichtig an ihre worte
ich denke mir meinen teil
das sektglas zum prosten erhoben

einhundertundacht

gebackenes brot schmeckt besser
als gemahlenes mehl
obwohl es fast dasselbe ist
gekaut merkt man den unterschied
sofort

einhundertundsieben

es geht oft einfacher, wenn man sich keine mühe mehr gibt

je mehr man dahinsinniert, desto klarer wird das unvermögen erkennbar
deswegen
weine ich selten

einhundertundsechs

ich ertrage es nicht mehr
besonders die hitze
aber auch das restliche nicht

einhundertundfünf

solange wir uns nicht
an die spielregeln halten
solange wird sich auch
nichts am spiel ändern!

die ergebnisse
bleiben immer blutig

einhundertundvier

es muss
ja gar
keine kunst
sein

es genügt
ja schon so!

einhundertunddrei

so
trifft
man
mich nicht
wieder
oder
habe
ich zuviel
kalte
eislutscher
an kinder
verschenkt,
die sich daran ihre herzen wärmten?

einhundertundzwei

nie
braucht
man
nie
zu sagen
weil
ansonsten
sich
nichts
ereignet
und
das war es dann auch schon wieder

einhundertundeins

gedankenlos
freue ich mich vor mich hin
ganz und gar ergeben
der hitze
und der starrköpfigkeit
russiger gesichter
die sich ungewaschen
auch nicht schmutziger
präsentieren als die auf alten
kalenderfotografien abgebildeten
landwirtschaftshelfer

erwarte nie das unmögliche
bevor es sich ereignet
dann sparst du dir das fürchten

Dienstag, Juni 27, 2006

einhundert

wie es
weitergeht
bleibt
mein
geheimnis

bis zur
auflösung

auf alle
fälle aber
bis hierher!

neunundneunzig

ich
habe
beschlossen

und es bleibt
bei
meinem
entschluss

meine
entschlossenheit
ist
endgültig!

achtundneunzig

die zigarre brennt
löcher in die unterlage
die schreie
dringen bis
in den vierten stock.

auch darüber wären sie
zu hören gewesen,
hätte sich nur jemand
hinzuhören getraut!

sechsundneunzig

der name
bleibt ohne zuruf
unausgesprochen

siebenundneunzig

ich endesgefertigter
werde mich nicht
fertigen

damit der unsinn
angeklagt werden kann

von wem auch immer!