Montag, Januar 30, 2006

kein spam blogg

liebe frau blogger mitarbeiterin, und auch ganz lieber herr blogger mitarbeiter!

das ist kein spam blogg - keine angst. ich tue höchstens ein klein wenig ironisch auf die politiker hindeuten und schimpfe sie auch gar nicht wirklich viel. ich hoffe, ich schade keinem menschen mit meinem blogg. ich werde auch nicht mehr so unartig sein und grausliche wörter in den blogg schreiben. ich werde mich bessern und werde mich bemühen, dass ich ein braver bürger dieser erde werde. ich werde den blogg nicht beschmutzen und böse geschichten über ihn erzählen in meinen geschichten. aber bitte, bitte, bitte, bitte, nehmt mir die wortbestätigung wieder heraus. ihr habt gar keine ahnung, wie mich das fertig macht. meine leserschaft wird jetzt überhaupt glauben, ich wäre vollkommen durchgedreht, weil ich so einen schwachsinn schreibe. aber das ist vielleicht der grund, warum die wortbestätigung aktiviert worden ist. um andere vor mir zu schützen. also bitte wieder herausnehmen. ich werde auch ganz, ganz brav sein. in zukunft - vielleicht. vielleicht auch nur eine ganz kleine spur. wir werden sehen.

ps: die fotos, die ich seit neuestem verwende, sind allesamt bilder, die meine frau gemalt hat. acryl auf leinwand, mit farbe und ohne, oder so ein zeugs. ich kenne mich mit malen nicht so aus. mit schreiben noch weniger. meine frau, die habe ich aber nicht gefragt, ob sie damit einverstanden ist, dass ich ihre bilder da ausstelle. aber das muss ich auch sicher nicht oder, weil sie ist mir ja ohnehin gesetzlich angetraut. und wenn mir das gesetz vertraut, dass ich mit meiner frau keinen unsinn anstelle, dann soll auch bitte díe blogger zensur gnädig auf mich herabschauen.

jetzt aber wieder zum blogg: bitte wieder so einstellen, wie es vorher war. ich werde auch ganz sicher - siehe oben - nicht mehr ganz so schlimme dinge schreiben. aber nur vielleicht. versprechen kann ich gar nichts. aber damit sie wissen, was ich meine: ich muss, damit ich dass hier veröffentlichen kann vor dem drücken des buttons "post veröffentlichen" noch vorher "hyfmerr" eingeben. das stört meine kreative ader. ich kann nicht versprechen, ob mir da nicht unter umständen meine schöne sprache kaputtgeht, wenn ich immer nur schreiben muss "msdkfeiei" oder qawierie" und auch "yfoid" - welche sprache ist das eigentlich? klingonisch?. da brauche ich dann keine depressionen mehr, dann geht es ganz von alleine, dass ich überschnappe.

alle jahre zur faschingszeit


heute will ich keine tiefsinnigen behauptungen mehr aufstellen. zuviel lärm war um mich herum, der meine ohren zum erblinden brachte. nichtsnutzige politiker haben mir ebenfalls schon genug leid zugefügt. es tut mir weh, wenn ich merke, dass wir vom abschaum der menschheit regiert werden. hermann oberth (der eigentliche vater der weltraumfahrt - wernher von braun war sein schüler) bezeichnete diese regierungsform als "kakokratie" - kakos = das schlechte - kratia = die herrschaft. wie auch immer: nur wer moralisch verwerflich ist, kann es ganz nach oben hin schaffen! zuviel moral wird nicht nach macht drängen. die besten unter den brüdern fielen meistens dem meuchelmorde zum opfer. es ist eine irre gewordene zeit in der wir leben. es ist fasching. doch manchmal fürchte ich mich vor den masken, die diese närrische saison hervorzubringen imstande ist.

soferne ich freunde hätte


ich habe festgestellt, dass ich mich nicht länger von meinen winterdepressionen in schach halten lasse. ich werde jetzt manisch. zumindest bis zum frühling. dann kann ich ja wieder in depressionen fallen, dann sollten es zumindest auch die merken, die sonst alles merken. nur weil ich gut aufgelegt bin und eine gaudi mache, deswegen darf ich nicht depressiv sein? das verbiete ich mir. ich bestehe auf mein urtümliches recht auf meine depressionen. immer soll ich der lustige sein, der spassvogel, der gaudimacher. ich mag nicht. ich mag nur, wenn ich manisch bin. jetzt bin ich depressiv, da mag ich nicht manisch sein. so eine frechheit. ich werde das bei der gewerkschaft melden, dass ich mich gemobbt fühle. das ist modern und da kann man sich noch was herausreissen. sollen die nur merken, was ich für ein guter mensch gewesen bin, wenn sie draufkommen müssen, dass sie mich nicht mehr haben.

mit dem retrieverhund da hat man seine freude

heute habe ich mir schon meinen teil mitgemacht. eigentlich hat sich meine frau ihren teil mitgemacht. der retrieverhund der goldene, der hat heute früh schon eine unpässlichkeit gehabt. eigentlich zwei. aber die eine war schlimmer als die andere. sozusagen was vorne begann wurde hinten fortgesetzt oder umgekehrt. es war ja keiner dabei, weil mitten in der nacht. aber in der früh, da hat man die taten gerochen. so wurde ruchbar, die üble tat. natürlich war es keine kunst, weil alles, was stinkt ist noch lange keine kunst. meine frau hat mir leid getan. aber da muss sie durch, die arme. ich hätte es nicht gekonnt. aber das nimmt man von einem mannsbild auch gar nicht an, dass er so etwas könnte. deswegen schimpft die frau mit dem retrieverhund, dem goldenen, ein ganz klein wenig, weil dem ist es ohnehin zu blöd und aussehen tut er auch noch so, dass man gar nicht weiterdenken möchte, was geschehen könnte, wenn man mehr mit im schimpfte. mit dem kind schimpft die frau dann schon mehr, weil das kind, das läßt dann genau die türe offen, wenn es die türe zumachen soll und das kind macht natürlich genau dann die türe zu, wenn diese offen bleiben soll, weil darunter - so quasi unter der Ritze - dann wieder das durchgepreßt wird, was so unaussprechlich stinkt. am meisten geschimpft aber werden die katzen, weil die natürlich keine ahnung haben, dass das stinkt und überhaupt ist alles so interessant, was nicht alle tage ist. die fenster stehen auch sperrangelweit offen, weil die frau braucht die frische luft, die katzen weniger, weil nicht gewohnt, wenn sie in der wohnung gehalten werden. also hat frau in der früh schon mehrere probleme, was dem kreislauf förderlich, dem nervenkostüm abträglich. so gesehen ein reines nullsummenspiel. der mann ruft aus dem schlafzimmer mit fester stimme, ob den die schweinerei schon weg, die fenster geschlossen und der geruch verzogen wäre. ausserdem sei es höchste zeit für den kaffee, weil man ja schon eine gute viertel stunde verloren hätte. der kaffee ist natürlich noch nicht gemacht. mit dem mann wird dann am allermeisten geschimpft, versteht dies aber am wenigsten, dass er fast schon so aussieht, wie der retrieverhund. der echte retrieverhund versteckt sich die längste zeit schon unter dem esstisch, weil - wie gesagt - der ja am wenigsten weiss, was los ist und der nur die stimmung wahrnimmt. eigentlich spricht das voll gegen eine artgerechte tierhaltung. was tut ein retrieverhund unter dem esstisch. der gehört in die frische luft. meine oma selig - mütterlicherseits - pflegte immer zu sagen: "arme viecherl bei den stadtleitn in den wohnungen". recht hat sie gehabt, aber "liab sand's halt schon - gell?"

über dies oder das

häufig kann man sich keinen reim darauf machen, was eigentlich hinter dem schleier der "wirklichkeit" an realität abgeht. es ist schon gut, wenn die politik sich einmischt und grundsätzlich gegen alles gesetze verabschiedet. sonst könnte man sich ja des eindruckes nicht verwehren, dass sie für gar nichts zu gebrauchen sind. deswegen lasse ich sie weiter beschliessen, abstimmen, diskutieren, disputieren und allerlei anderen unsinn aussprechen. ich aber, ich kichere in mich hinein und mache, was ich will. immer.

da kommt schon was zusammen

wenn ich mir eine geschichte ausdenke, dann heißt das noch lange nicht, dass mir auch eine eingefallen ist, die ich schreiben kann. es gibt eingefallene geschichten, die man nicht beschreiben kann. mir ist unlängst eine solche in den sinn gekommen, die war vollkommen ohne sinn. nur warum interessiere ich mich nicht mehr dafür?

verkühlungen und stirnhöhlen

es eignen sich nicht alle geschichten dazu, in ekelvermeidender und daher vorzeigbarer manier wiedergegeben zu werden. eine davon ist das durchleben einer strengen verkühlung mit reichlich eitrigen stirn- und nebenhöhlen. das schneuzen und hatschien, das husten und "auweh - ich kann nicht mehr" sagen gehören hier wohl zu den uns am meisten in mitleid versetzenden zuständen. bei mir setzt dazu noch ein eigentümlich - vermutlich genetisch bedingter - fluchtreflex ein. sobald jemand kommt, der mitleid haben möchte, da renne ich auf und davon und lüge, dass sich die balken biegen, nur um nicht zu nahe an den leidenskörper herankommen zu müssen. ich hingegen, als selbst betroffener von verkühlungen und infekten, bestehe auf reichlich unterhaltung und beileidsbekundungen meiner mitmenschen. aber das ist ja bekanntlich etwas anderes. selber ist man ja wirklich krank. die anderen die tun nur so, als ob. zumindest einige. man ist ja eigentlich ein trottel, wenn man stolz darauf ist, dass man auch bei schwerer krankheit noch darbend und leidend den arbeitsplatz verseucht, mit dem alleinigen ziel, zu zeigen, dass man ein ganz braver ist und zu wissen, dass man soeben einige weitere arbeitskollegen ans krankenbett verwiesen hat. so werde ich in zukunft darauf bestehen, dass alle, die krank sind - ob mit oder ohne ärztlichem attest - und am arbeitsplatz erscheinen, von jedem arbeitskollegen am abend dann die benutzten taschentücher ausgehändigt erhalten. gesundheit.

Sonntag, Januar 29, 2006

kräuterteesammlung und andere dosen mit inhalt

mein gewissen hat mir neulich wieder ordentlich zugeredet. ich habe dünnen wein getrunken und mir dabei gedacht, dass ich aufpassen sollte, auf die von mir vertragene menge, dass mir anderntags nicht wieder so erbärmlich schlecht sein muss. mir war dann auch nicht schlecht, beziehungsweise weniger als erwartet. hin und wieder dachte ich an die küchenkredenz meiner seligen großmutter mütterlicherseits. diese hatte selten aber regelmäßig einen katharrh, welchen sie mit allerlei kräuteraufgüssen wieder so leidlich zu vertreiben wußte. mir selbst sind die sorten nicht mehr in erinnerung. wahrscheinlich habe ich zuviel alkohol in den zwischenjahren gezwitschert. doch an die kleinen metallenen döschen erinnere ich mich noch gut. mir fiel es immer sehr schwer, sie zu öffnen, weil man dazu einen trick wissen mußte. heute weiss ich ihn und deswegen verstecke ich auch jetzt ein wenig bargeld darin. frührer tat dies wahrscheinlich auch die großmutter mit ähnlich gutem erfolg. wie gesagt hatte meine großmutter so dann und wann einen katharrh. ich nicht, da ich niemals nicht einen tee sondern immer nur reichlich schnäpse trank, da ich davon nicht zu überzeugen war, dass manche teesorten katharrhe heilen mögen, schnäpse hingegen sich vornehmlich aber nur auf die lebern schlagen würden. so einen blödsinn sollten sie sich auch in erinnerung behalten, falls sie in jungen jahren einen ähnlichen erfahren durften.

unwetter und andere lichtblicke

gewitterbedingtes grillenzirpen ist im jänner sehr selten. mitunter unmöglich. doch die kunst will es so haben - bitte sehr. es zirpen die grillen und künden von einem nahenden gewitter. jänner ist es und bitterkalt. kein einziges wölkchen läßt sich am himmel blicken. fast könnte man meinen, dass eifrige großväter diesen noch zur frühen tagesstunde leergefegt hätten. doch man weiss, dass das ein reiner unsinn ist, weswegen wir nicht länger dieser theorie nachhängen wollen. eigentlich ist es annähernd ungesund, wenn man tagsüber zuviele schnäpse und fette wurstwaren runter schluckt. konzentrieren wir uns aber auf das wesentliche. wir werden heute kein gewitter haben, weil es nämlich in grönland ohne unterlass winter ist. die grillen zirpen daraufhin weiter in der kälte und klammern sich mit erfrorenen beinchen an fahrengelassene hoffnungen. möglich, dass sich ihrer ein gott erbarmt. ich würde es nicht tun. ich würde mich schämen, so grundlos gut zu sein.

unendlich frei

es gibt eigentlich nicht sehr vieles, was dem gefühl gleich kommt, schreiben zu können. dabei meine ich jetzt nicht dieses schreiben können, das vom künstlerischen aspekt her beurteilt wird. an und für sich ist ja schon das wort "urteil" falsch angebracht, wenn es darum geht, über kunst zu sprechen. und wenn schon. einige werden ahnen, was ich jetzt meine. ja, man muss schon ordentlich eins im schüsserl haben, um das zu tun, was ich gerade tue. dabei tue ich nur das, was ich will. aber da hätten wir ja auch schon das problem. tue ich wirklich was ich will oder tue ich das, was ich glaube tun zu wollen? solange ich diese frage nicht eindeutig beantworten kann, solange werde ich mich auch etwas davor drücken, mir eine solche endgültige aussage zurechtzuüberlegen. es geht auch niemanden ausser mir wirklich etwas an. nur wie lange noch? wie lange noch und ich habe so viel von mir in dieses internet hineingetan, dass ich mich selber nicht mehr erkenne. weil mehr von mir hier ist, als noch in mir verblieben ist. davor graut es mir. und lächeln werde ich, wenn es mich hinüberzieht in die andere welt der matrix. dann bin ich endlich dort, wo ich schon immer war.

erinnerungen an morgen

traumlos war mein schlaf. so wie in den ganzen jahren, die ich jetzt schon versuche, den moment einzufangen, an dem der wechsel stattfindet. der wechsel vom wachsein zum schlafzustand. noch nie war es mir vergönnt, diesen heiligen moment voll bewußt wahrnehmen zu dürfen. ein fiebrig glänzender blick begegnet mir im spiegelbild. so sehr nimmt mich dieser jagdtrieb gefangen, dass es beinahe körperlich spürbar wird. meine ärzte behaupten, ich leide an hypochondrie. keine ahnung, wie sie darauf kommen, wenn sie mich nicht einmal untersuchen wollen. was ist schon ein ekg von vorgestern wert? es könnte ja gestern ein entscheidender schub im krankheitsbild erfolgt sein! was ich gar nicht mag, ist die rekonvaleszenz. da bin ich ja noch lieber tot, da weiss man wenigstens woran man ist. aber so halb halb, das ist nicht meine welt. viele maikäfersammler kennen das, wovon mir früher träumte. das gefühl, vielleicht doch noch zur rechten zeit da zu sein. aber viel hoffnung habe ich da nicht mehr. egal. andere sollen weiterhoffen, solange sich dieser planet um seine geneigte achse dreht. zeit wird es, dass der frühling kommt, sonst rauft mich die depression dahin! aber woher soll ich dann die schönen geschichten nehmen?

Samstag, Januar 28, 2006

frühstück bei der oma

die kinder waren wider sturzbetrunken von der disco nach hause gekommen. sie schlugen mich und mein armes weib - wie die letzten jahre schon fast täglich - windelweich. jedesmal nahm ich mir vor, dass das jezt das letzte mal wäre. ich wagte es aber nicht, ihnen den hals umzudrehen. deswegen sitze ich nicht im gefängnis, sondern im irrenhaus. meine kinder sind sehr brav und frühstücken selten mehr als eine flasche schnaps auf ungefütterten magen. dazu nehmen sie dann noch einige tabletten, die ihnen das dasein erleichtern. mir schraubt man den kopf auseinander und sieht nach, welche dinge diese fürchterliche unordnung in meinem denken verursachen. der primar sieht sich auch nicht mehr in der lage, mir mit seinem kopfinhalt aushelfen zu können. er sagte mir selbst, dass er keinen wert darauf legen würde, so verrückt wie ich zu sein. da wäre er schon lieber leiter dieser anstalt mit einem guten gehalt und pragmatisierung. na, wenn es da ich nicht leichter habe. aber so ist das leben eben. jeder richtet sich seinen teil selber ein. ich schlafe jetzt ein wenig und morgen sehen wir weiter. es wird bestimmt ein toller tag. ich werde mir mühe geben, viele zur verzweiflung zu bringen.

keine räuber in der stadt

genaugenommen brauche ich nicht einmal eine vorbereitung zu diesem themenbereich. die geschätzte leserschaft ist sicherlich schon einmal vor aufregung fast gestorben. wenn nicht, dann ist ihnen etwas einzigartiges entgangen. müssen sie unbedingt einmal nachholen. halb sterben ist ohnehin der helle wahnsinn, weil man dann schon so etwas haudegenhaftes an sich trägt. aufpassen beim zweiten mal, dann ist halb gestorben ganz tot. aber das muss man sich einfach merken. immerhin ist man ja erwachsen. da muss man wissen, was man tut. jeder sollte immer wissen, was er getan hat. sind sie eine sie, so gilt gleiches. sie sollten ebenfalls wissen, was er getan hat. warum wir nicht wissen müssen, was sie getan hat? weil es in dieser geschichte keinerlei rolle spielt und ohne jede bedeutung ist. bitte jetzt nicht mehr weiter fragen, sonst kommen wir nicht von der stelle. auf alle fälle wurde ein ereignis mir von sicherer quelle zugetragen, das mich ein wenig aufhorchen ließ. mitunter bin ich zwar schon etwas abgebrüht, diesesmal hat es aber gesessen. mich jetzt auszufragen, was den da genau sich ereignet hätte, wäre eine zumutung und auch gegen alle gesetzlichen Bestimmungen des Datenschutzes gerichtet. auch wenn ich mich etwas der anarchie nahe fühle, so bin ich doch kein datenschutzverräter. noch nie gewesen und habe dies auch in den nächsten 5 minuten nicht im geringsten vor. leider werde ich nicht müde, über diese geschichte mehr nachzudenken, als über alle geschichten, die ich zuvor erdachte. der hoffnungslos verliebte narr ist genauso überfordert, wenn seine angebetene ihm gesteht, dass sie nur theater gemacht hat, als wenn ich jetzt erkläre, dass ich noch keine richtige geschichte in erfahrung bringen konnte, die ein ereignis gewesen wäre. als lügner würde ich mich deswegen aber noch lange nicht schelten. genug. sie haben recht. ziehen sie mir ruhig das fell über die ohren, aber lassen sie mir meine würde. so dass ich nach und nach von ereignissen noch berichten kann, die sich in fernen gefielden zutragen, noch zutragen werden oder nicht. ein lesender drache ist nicht gefährlicher, als ein alter landbriefträger es je sein wird. betrunkene drachen verleiten landbriefträger aber zu unverzeihlicher leichtsinnigkeit. zumindest in bad kleinkirchheim. in taufkirchen an der trattnach wurde in den letzten 600 jahren kein einziger drache mit lesekenntnissen gesichtet. die gemeindechronik kennt ebenso wie die dort gern gelesene pfarrchronik keinerlei einträge über solcherart lebewesen. landbriefträger sind dort aber allgemein bekannt und keinen eintrag in eine chronik für wert befunden worden. wäre mein alter freund, der mittlerweile nicht mehr am leben teilnimmt, noch bei vollem verstand, die buchfinken könnten nicht schöner trällern und liedlein pfeiffen, als er es tat zur frühen stunde des jungen tages. zwar trank er gerne einen guten tropfen, doch daran ist er nicht verzweifelt. vielmehr die nacht mit ihren dunklen schattenseiten, nahm ihm die sonne aus dem leben. so war es kein wunder, dass er als nachtwächter - welches die einzige möglichkeit eines broterwerbes für ihn damals war - mehr soff, als durstig er war. "der schlund ward wund vom feuchten spund." so sangen die kinder in reimen vor ihm daher. er tat mir leid, dass es noch meine nachbarin zu tränen rührte, wenn sie sah, wie wir beide um des mitleides wegen einander uns belitten. jetzt werde ich nicht mehr lange zeit haben, mich vor dem raubrittertum in sicherheit zu bringen. schon haben sie die großen tore weit geöffnet, um ja keinen bösen buben davon abzuhalten, die stadt auf schnellstem wege wieder zu verlassen. ich werde mich hüten, in zeiten wie diesen einen spaziergang zu machen.

mir soll es nur recht sein

was bleibt übrig, wenn der mensch alles verzehrt. nicht einmal erinnerungen an das gestern wird es einmal geben. schneeverwehte zufahrtsstrassen zu gehöften, die keiner mehr beim namen nennen kann. es gibt keine eichhörnchen mehr und auch keine graureiher. obwohl bei den letztgenannten ich mir nicht mehr ganz so sicher bin. die eichhörnchen starben aus, weil die menschen nicht mehr in die urnenhaine kamen, um sie dort mit nüsschen und schokolade fett und degeneriert zu machen. mit fiepsiger stimme "hansi, hansi" rufend liefen einst hausfrauen und hofratswitwen schon früh am morgen mit den morgengaben durch die gräberreihen. hin und wieder fanden sie dann ein verendetes tier, welches sie laut bejammernd in irgendeinem grab (natürlich nicht dem des herrn hofrates) verscharrten. noch lange erzählten sie den enkerln davon, wie grausige leute es doch geben würde, die sogar eichkatzerl erschlugen, zertraten oder sonstwie ums leben brächten. von einigen enkerln wurde sogar berichtet, dass sie nach dem erzählen und anhören solcher geschichten sich erbrechend aufs klo flüchten mussten. deswegen können mir die ganzen geschichten gestohlen bleiben und mir kann es egal sein, wenn niemand mehr sich daran erinnern wird, was einmal gestern war.

einstürzende neubauten

niemand hätte es ahnen können. am wenigsten er, blixa bargeld. heute stürzen sie ein. keine neubauten, aber sehr wohl unter den lasten des schneedrucks. am schnee ist noch keiner eingestürzt, höchstens umgekommen, was natürlich hier nicht dazugehört, weil keiner schnee geschnupft hat. man darf es ja nicht ins lächerliche hineinziehen, weil ja menschen zu schaden kamen. hat sich aber der blixa sicher auch nichts dabei gedacht. und wenn, dann - na ja - eben zu wenig. wie gesagt, keine neubauten, aber gemeindeämter in mariazell, messehallen in südpolen, eishallen in südbayern. ob uns das was sagen will? ich glaube nicht - aber ich stelle es hier zumindest zur diskussion. lieber wäre mir auch, ich könnte über das erste auftauchen eines schneeglöckleins in bad aussee - oder waren das die krokusse? - berichten. lieber schriebe ich von einer verlorenen feder eines auerhahns, diejenige welche durch fügungen der vorsehung in den vorgarten einer ältlichen dame eingetrieben und dort von einem noch nicht schulpflichtigen aber sehr wohl den kindergarten besuchenden kind entdeckt, aufgehoben und sogleich stolz den eltern präsentiert ward. aber umsonst. es gibt keine gerechtigkeit, ausser der meinen. und blixa wird weitersingen vom "haus der lüge".

Freitag, Januar 27, 2006

ein grund zum feiern

bin zurück. das ist der einhundertste eintrag. bin ein grippling. an die werte fangemeinde: "bitte um verständnis der schonung meines geistes. der fieberwahn hat mich gepackt. melde mich, sobald mein verstand wieder die kontrolle über den ganzen menschen zurückgewonnen hat"

Dienstag, Januar 24, 2006

drei tage pause

heute ist der letzte tag vor der dreitägigen pause. ich werde erst wieder schreiben, wenn ich zurück bin. wohin ich gehe ist geheim. niemand kann erzwingen, dass ich mich offenbare. es werden viele jubilieren, wenige jammern und keiner daran zugrunde gehen, weil ich tue, was ich tun muss. heute habe ich nicht mehr viel lust, dinge zu erfinden. deswegen steht hier nur, was mir leicht fällt. bitte keine aufforderungen nach mehr. es ist umsonst - vergeblich. der fisch ist vor lauter neugier aufs land gestiegen. jetzt muss er sehen, wie er wieder ins wasser kommt, damit er das bekommt, was er so notwendig hat. müde schließe ich mich weg vom trubel. wenn es der leserschaft vergönnt sein soll, dann melde ich mich wieder.

Montag, Januar 23, 2006

klarstellung oder die erklärung

hier muss es gesagt werden: es gibt begebenheiten, über die muss man berichten, auch wenn diese vorfälle nicht zum lachen anregen. man darf es mir nicht verdenken, wenn auch ich einmal das tiefempfundene bedürfnis nach aufrechter ernsthaftigkeit habe. die wahre kunst ist es, auch aus der ernsthaftigkeit heraus noch lächerlich zu sein.

ein kurzer grusel

irgendwie hatte ich schon länger das seltsame gefühl, dass da jemand hinter meinem rücken dahinschlich. ich wurde den eindruck nicht los, dass da etwas war, das mir nichts gutes wollte. heute bin ich erleichtert, dass ich weiss, dass es nichts wichtiges war. zum fürchten damals, reichte es allerdings. schon irgendwie komisch - oder?

eine lobrede auf den regenwurm

viele regenwürmer wurden letztes jahr opfer von sorglosen gartenparzellenmietern, strassenbenützern, vögeln, anderen raubtieren und kindern. während vielleicht einige noch glück hatten und halb am leben blieben, so war es doch vielen nicht mehr vergönnt in die stollen, die noch zuvor ein glücklicher rüssel gegraben, zurückzufliehen. ich zum beispiel hatte das glück, einen bereits stark eingetrockneten regenwurm mit türkisfarbiger strassenmalkreide übertüncht auf dem heissen asphalt zu finden. meine tochter gestand mir nach längerem leugnen und androhung von brachialer gewalt wie z. b. fernsehentzug und computerverbot, dass sie es gewesen wäre, die den leichnam in seiner totenruhe störte und ihm ein so närrisches gewand aus türkiser farbe verlieh. nie werde ich aber bei diesem geständnis den blick vergessen, der mich traf, als ich meinte, sie sollte das nie wieder tun. sie dürfte es, so wie auch ich, bis heute nicht ganz verstanden haben.