Donnerstag, Februar 09, 2006

schneefall und andere niederschläge

ganz niedergeschlagen kam heute einer bei meiner tür herein. anfangs dachte ich, es wäre der vertreter, doch weit gefehlt. der chef, der ansonsten nicht zur gattung der schafzüchter sich zählte, der war wie ein lamm und schaute mit einem blick, den ansonsten nur eichhörnchen und pelztiere haben, an meinem schreibtisch hoch. mir war nicht bange und ich schalt ihn einen narren. das hat mir noch lange kummer bereitet. und trotzdem ging ich ans tagwerk und schimpfte noch stundenlang mich einen krummen hund. so werde ich nicht schlauer daraus, als ich schon war, auch wenn ich diese geschichte jetzt niedergeschrieben habe. irgendwie kommt mir das ganze merkwürdig vor. ein wunder, wenn es ihnen anders ergehen würde.

es käme wohl auf einen versuch an

nichts ist verabscheuungswürdiger, als eine gute tat, die erst gar nicht erdacht wurde. so gesehen habe ich mich jeden tag auf das tausendfache an mir selber versündigt. wie hätte ich aber erkennen sollen, unter lauter papier und bleistiften, dass da noch etwas anderes versteckt gewesen war? andere haben es gefunden und es laut hinausposaunt. wie immer. nur keiner hat verstanden, was da so tolles daran gewesen wäre. wie dem auch sei. mir können in zukunft die leute gestohlen bleiben, die nur in der vergangenheit ihr heil suchen. da lobe ich mir die gattung der morgenlandfahrer. die sehen das erste zuletzt.

ein schlechtes gewissen oder der autor und die pflicht

eigentlich sollte ich schon längst mit dem golden retriever spazieren gehen. er wartet schon und sein treuer blick beschämt mein hartes herz, das sich nicht losreissen will von den tasten aus plastik, die diese worte hineintransportieren in das reich aus nullen und einsen. alles ist dual und nichts ist perfekt. auch mein hund nicht. wenn ich es übersehe, dann brauche ich schnell einen eimer und einen lappen. das duale system holt uns überall ein. entweder ich gehe mit ihm demnächst spazieren oder er macht das, was er nicht darf in den vier wänden. jetzt werden sie rufen: "pfui - keine artgerechte tierhaltung - ein hund gehört im freien gehalten." ich wundere mich und schaue ihn an. seine augen, die sagen, mir dass er mein freund ist. und das wird er noch sein, wenn die welt in trümmer geht.

im zweifel für den angeklagten

in dubio pro reo. trotzdem verurteilen wir alle - ohne dass wir selber zum richter bestallt wären - unsere mitmenschen tag für tag. wir zögern nicht, nach dem henker zu rufen und wollen schon überhaupt gar nicht als gutmenschen angesehen werden. gnade uns gott vor uns selber als richter.

es war mir ein vergnügen

schon immer dachte ich sehnsüchtig daran, einmal etwas tun zu dürfen, worüber andere verzweifeln würden. keine schneefallgrenze könnte da ein aufkeimendes pflänzchen am wachsen hindern. jetzt geht es schon langsam so gut, dass auch andere der meinung sind, dass sich über guten geschmack streiten ließe. so gesehen hat man es geschafft. zumindest wenn man am leben ist. die toten, die werden gefeiert. ganz gleich ob sie bernhard heissen, oder thomas. am ende landen sie ohnehin alle am kompost oder im burgtheater. da steht mir ja dann noch einiges bevor. nur tränen werde ich euch nicht vorweinen. da bleibe ich schon lieber beim lachkrampf.

Mittwoch, Februar 08, 2006

von hochzeiten und unerwarteten feierlichkeiten wie kindstaufen und firmungen

meine großmutter selig mütterlicherseits, von der einige von ihnen schon einiges lesen konnten, die erinnerte sich immer gerne an vorfälle, die hochzeiten und anderen feierlichkeiten ähnlich waren. zur ergötzung der verwandten sammelte sie gerne in einer alten schuhschachtel totenbildchen derer, die sie kannte, oder von denen sie meinte, dass auch ich sie kennen sollte, was häufig zu kleineren nicht schwerwiegenden streitigkeiten führte, da ich immer behaupten musste, keinen davon zu erkennen, besonders nicht die, mit den aufgezwirbelten bärten und einem sterbedatum vor 1963. wie dem auch war, meine großmutter war fest der meinung, dass ich mich irre. mittlerweile ist sie selber eines von diesen bildchen geworden und mahnt mich ihr bildnis gerne daran, nicht zu vergessen, dass auch ich eines tages nur mehr ein bild in dieser schuhschachtel sein werde. soferne nicht da einer mit einer eu atombombe herumschmeissen wird.

vermischte ansichten

keine idee ist so gewaltig, dass man nicht nach einigem nachdenken etwas anderes in sie hineininterpretieren könnte, als der lieferant des einfalles wollte. das geheimnis einer guten idee ist die idee vor der idee, ist die zeit vor der zeit des niederschreibens. genau so wichtig aber ist auch die zeit nach dem niederschreiben und die gedanken, die sich jemand macht, nachdem er sich mit einer idee beschäftigt hat. so wollen wir es dabei belassen und andächtig lauschen, was die zukunft noch bringen will.

danke an meine treue leserschaft

auch wenn ich manchesmal grübelnd vor den tasten sitze, so freue ich mich doch darüber zu hören, dass ich eine leserschaft habe, die hin und wieder ganz gerne in meinen aufzeichnungen stöbert. dazu sind sie da, die geschriebenen erinnerungen, dass sich jemand die mühe macht, sie durchzulesen und darüber nachzudenken. auch wenn nicht alles immer klug ist, was darin zu finden ist, ich werde nicht müde, weiterzumachen. in zeiten wie diesen, da braucht die zivilisation viele stimmen und augen und ohren und hin und wieder dazwischen ein gehirn mit verstand.

ich lese gerade und wundere mich

soeben habe ich eine erfahrung gemacht, die mich nicht mehr wundert, als die tatsache, dass es eine vogelgrippe gibt, die keiner mehr fürchtet, weil man die gefahr darüber totgeschrieben hat, in allen zeitungen und medien, die sich dafür eignen. nun spricht ein österreichischer tolpatsch aus einem ministerium darüber, dass er eine atombombe möchte, die die eu fliegen lassen darf. man muss sich nicht mehr wundern, wenn demokratien nach der atombombe rufen und daraufhin die wilden ein klein wenig feuer machen und so. man muss es sich einmal vorstellen und sollte jemanden aus hiroshima oder nagasaki befragen, was die wohl von dieser tollen idee halten werden. manchesmal bleibt mir nurmehr den kopf zu schütteln und mich zu wundern, dass er immer noch auf dem hals sitzt.

unsinnigkeiten und privatmeinungen

es gehört sich nicht, dass man spricht, wenn erwachsene sprechen. wenn aber lauter erwachsene sprechen, für wen gehört es sich nicht, dass man spricht? oft wird man von kindern eines klügeren belehrt, wenn auch selten und nicht leicht verständlich. doch kinderseelen neigen zur wahrheit. so wie das wasser nur talwärts und niemals von alleine auf eine bergspitze läuft, so müssen kinder die wahrheit sagen, auch wenn sie lügen möchten. wir erwachsene haben es da schon etwas weiter gebracht, hört man hin und wieder. vor allem kann man eine menge darüber in den zeitungen lesen.

langeweile

die nacht zieht erbarmungslos über mein land. andere länder werden nicht müde, lichter anzuzünden und laut zu rufen nach den schlächtern. die lämmer blöcken in ihren vermodernden ställen. schnee lastet schwer auf den dächern und bringt sie langsam zum einstürzen. niemand kann helfen. ratschläge zur verbesserung der alltäglichkeiten landen stündlich in den briefkästen der weltverbesserer. keiner druckt heute noch mehr als ein bildchen mit einem engelsgesicht darauf. man könnte durchaus eine andere meinung entwickeln als die, die die väter schon hatten, als meine brüder, sollte ich denn welche haben, noch in windeln gehült vor sich hin wimmerten nach mitternacht. es ist eine schwere zeit hereingebrochen. gegossen aus unfertigem erz. nicht geschliffen und deswegen leicht zu verletzungen führend. so wird sie gekühlt, die gegossene zeit mit dem blut der ungläubigen jetzt staunenden.

käsereien und ladenhüter

gestunken hat es gewaltig. noch bevor jemand die türe noch ganz öffnen konnte, gab es schon so etwas ähnliches wie einen tumult. tumulte waren mangelware in meiner heimat, da sich doch selten jemand etwas aus kopftüchern machte. nur die bartträger, die dachten darüber anders und zäumten die pferde von hinten auf, was denen natürlich nicht behagte. nur waren am ende alle geopferten schweinehälften nutzlos ein raub der flammen geworden. die fahnen alleine reichten schon aus, um ihre aschfahlen gesichter zur weissglut zu bringen.

früher zur selben zeit

gab es nicht hin und wieder schon einmal momente, an denen sie dachten, sie wären vollkommen irre? ich hatte schon einmal so einen augenblick. nur erinnere ich mich nicht mehr sehr gut daran. sollte ich mich irren, dann würde es mir leid tun. weil mir aber nichts leid tut - heute habe ich nicht einmal rückenschmerzen - werde ich den verdacht nicht los, mich nicht geirrt zu haben. also muss alles, was mir träumte auch tatsächlich passiert sein. dann gute nacht und lautlose träume ihr völker da draussen an den apparaten.

zeit zum schlafen

wäre ich nicht schon so müde, ich würde noch ein stündchen oder zwei so dahinschreiben. geht aber nicht, weil ich - wie gesagt - nicht mehr ganz wach bin. man hat aber eine verantwortung, wenn man sich etwas vorgenommen hat. so wie auch die politiker eine verantwortung haben sollten, wenn sie sich etwas wählen haben lassen. nur denen ist es völlig egal, weil gewählt sind sie schon und gewählt werden sie schon wieder werden. da habe ich es nicht so leicht. erstens bin ich kein gewählter politiker und zweitens nur ein blog schreiber, der keine andere wahl hat. so ganz sicher bin ich mir natürlich nicht, ob nicht dann ich am ende der bessere mensch gewesen wäre. doch nutzt es mir nichts, wenn ich schon lange vorher abgewählt werde. die frage ist nur, ob sich jemand die mühe machen wird - bei mir.

nichts als nachrichten

manchmal denke ich mir ganz still und verzweifelt, dass ich schon wieder opfer der nachrichten geworden bin. nachrichten am morgen, zu mittag, ein wenig am nachmittag, am abend ohnehin und vor dem zu bett gehen. und wie der mensch eben so ist, wünscht er sich alle stunden oder so neue nachrichten. mit noch neueren informationen über noch neuere begebenheiten. nun denn. wenn es einmal ganz etwas neues geben sollte, dann weiss man wahrscheinlich gar nicht mehr, ob es in den nachrichten war, dass man davon hörte, oder ob es sich um ein ereignis gehandelt hat, dass sich in wirklichkeit zugetragen hat. denn nichts ist verrückter als die vorstellung, ob denn die wirklichkeit wirklich wirklich wäre.

was gutes dem schlechten

kommen wir gleich zum thema. es gibt vereinzelte stimmen, die nicht unbedingt verständnis dafür haben, was momentan auf der weltbühne aufgeführt wird. ich selber zähle zwar nicht dazu, da ich mir schon länger verbiete, dazu eine andere meinung, als jene meines herzens zu vertreten. mir fällt nur auf, dass in den letzten tagen die töne martialischer werden, wenn z. b. reporter fachleute befragen, welche meinung sie denn zu diesem oder jenem karikaturenthema hätten. es befremdet mich kühl aber merklich, wenn ich in die melodien der sprache, die momentan verwendet wird, hineinhöre. es dauert mich der mensch in seiner schwachheit. der zorn der fundamentalen ist kaum mehr überhörbar. und doch finden wir ihn auf beiden seiten. wir dürfen nur jetzt nicht die nerven verlieren. aber wir müssen handeln. klug aber bestimmt.

Dienstag, Februar 07, 2006

mitternacht und allerlei unsinnigkeiten

es ist jetzt genau so spät, wie ich mir gedacht habe. nur leider geht heute die mitternacht eine minute nach, so dass die geister nicht zu ihrem auftritt kommen können. da hat wieder einmal einer gepfuscht bei der zeitbehörde. ich werde mich sicherlich beschweren, doch gibt es keinen sinn. den buben ziehen sie meistens im alter zwischen sieben und elf alle milchzähne, die nicht von selber herausgefallen sind, oder die man sich mit schnüren an türschnallen befestigt selber gezogen hat. das wollte ich nur einmal festgehalten wissen, bevor dieses wertvolle kulturgut für immer in den mülltonnen der feisten zahnärzte verschwindet.

Montag, Februar 06, 2006

eine gute nachricht und eine schlechte

heute kann man sich in österreich keinen sonnenbrand im freien holen - höchstens einen schnupfen!

ein ganz kurzer geht noch - oder der verlorene geldschein

neuerdings habe ich meistens statt bargeld in notenform nur einige wertlose münzen bei mir. ich brauche ja nicht viel, gerade zum überleben soll es mir gereichen. dann bin ich schon glücklich. das wären einmal drei bis sieben kaffee und noch ein mittagessen - warmes irgendwas mit sosse. wenn alles so einfach wäre, wie das, dann würde ich alles zum fenster hinauswerfen und schnell laufen, damit ich es als erster fände - sozusagen noch vor dem verluste. aber da mir ja nichts gehört ist auch nicht viel zu verlieren. sollte ich einmal eine größere summe bargeld verlieren, dann hoffe ich doch auf die ehrlichkeit der schulschwestern vom orden der glückseligkeit.

dumm und dämlich

wer hat mir da gestern was ins ohr geflüstert? natürlich könnte ich es verraten, wenn ich wollte. ok! ich will! aber nicht heute. heute ist es dafür schon zu spät. immerhin ist es fast mitternacht und da sollten auch die letzten, die den tag schon früh lobten, zu bett gehen. mich geht es ja selber gar nichts an, aber ein ganz klein wenig möchte ich mich - wie immer - wichtigmachen dürfen. nun, husch - husch - zu bett ihr kleinen. damit ihr morgen wieder taktlos sein könnt, zu euren mitmenschen und -brüdern. meistens oder ganz meistens geht ohnehin alles schief, was nicht gerade passiert ist. das ist aber den meisten schon zu hoch, wenn auch ziemlich tief gegriffen. nun denn, was soll schon nachkommen, wenn nicht gerade viel hervorgekommen ist. das schreiben eines blogs ist eine enorm stupide angelegenheit, die mich oftmals mehr velegen macht, als ich es mir eingestehen möchte. ich will aber ehrlich sein, bei aller verlogenheit. nocheinmal schreibe ich nicht so viel dummes zeug. wahrheit sollte wahrheit bleiben. weil es mir jetzt zuviel geworden ist, werde ich den platz, der noch übrig bleibt ein wenig nutzen. soviele hirngespinste schwirren hier herum noch lange vor der geisterstunde. so ist das leben!