Freitag, Januar 03, 2014

2014-01-03 12:51

Heute ist kein guter Tag. Er hat schon als solcher begonnen. Da kann man dann tun, was man will, man kommt nicht mehr in die Gänge. Ich muss noch vier Reisekataloge durcharbeiten, bei denen meine Frau schon Markierungen angebracht hat. Eigentlich habe ich noch gar keine wirkliche Lust, jetzt schon über den Sommerurlaub nachzudenken. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass wir sonst zu Hause bleiben. Ich wäre ja der ideale "Zu-Hause-Bleiber".

Donnerstag, Januar 02, 2014

2014-01-02 - 09:50

Wenn ich aus dem Fenster schaue, kann ich noch den Reif auf den Sträuchern und Gräsern erkennen. Fast so, als ob es ein wenig geschneit hätte. Für das Beschreiben des Schneiens werden wir in Zukunft wahrscheinlich vermehrt auf den Konjunktiv zurückzugreifen haben. Der Hals tut immer noch weh. Eigentlich darf ich nicht sagen, dass es weh tut. Da gelte ich immer gleich auch als zu empfindlich. Von anderen wird dieses Kratzen vermutlich nicht einmal wirklich wahrgenommen. Da ich eine beinahe ein viertel Jahrhundert andauernde Rauchererfahrung hinter mir weiß, darf ich aber einwenden, dass dies nichts vergleichbares ist. Nach meinem Dafürhalten hängt das Kratzen im Hals unmittelbar mit der Reifbildung an den oben schon benannten Gewächsen zusammen. Die Luft hat weniger Feuchtigkeit anzubieten, da diese ja einer - für das Auge zwar wunderschöne - für die Lungen völlig unnütze Belagsbildung zu dienen haben. Meine Kinder sind heute fast eine Spur zu brav. Ich werde nachsehen müssen. Beim Hinausgehen mit dem Hund werde ich vermutlich frieren, weil ich - wie immer - zu leicht angezogen bin. Das ist aber meiner Faulheit geschuldet. Ansonsten könnte ich jetzt nicht viel mehr schreiben, als das, was hier schon zu lesen ist.

2014-01-01 - 00:28

Heute konnte ich den Entschluss fassen, weiterzumachen. Ich will wieder schreiben. Wenn ich schon für meinen Körper nichts mehr tun will, dann doch wenigstens für meinen Kopf oder dem, was in ihm drinnen sitzt. Es ist eigentlich schon nach Mitternacht - der zweite Tag im Jahr - aber es muss noch für den ersten gelten. Diese Freiheit nehme ich mir ohne zu zögern. Sonst wäre es wieder beim alten geblieben. Oft schon schmerzen mich Bauteile meiner Konstruktion, die ich vor einigen Monaten noch nicht einmal als zu mir zugehörig eingestuft habe. Nicht, weil es mir an naturwissenschaftlicher Vorbildung mangelte. Es war einfach nie eine Veranlassung für mich erkennbar gewesen, an Teile zu denken, die mitten im Knöchel eingebaut waren und schmerzen können. Oder im Knie und auch dort nicht aufhören, bei jedem Schritt Zeichen der Existenz vermittels eines Stiches oder mehreren davon zu setzen. Ein guter Internist oder Allgemeinmediziner kann jetzt wahrscheinlich schon eine erste Diagnose wagen. Mich interessiert es nicht. Was mich interessiert, ist die Neugier nach dem Morgen. Ich denke oft an gestrige oder vorgestrige Ereignisse zurück. Sie geben mir die Bestätigung, dass ich am Leben war. Und auch ein Morgen wird einmal ein Gestern.

Sonntag, Juli 14, 2013

siebenhundertunddreiundzwanzig

edward snowden my friend oh captain - my captain wolke - artischocke oh captain - my captain never surrender edward snowden gift of the gods you never surrender wolke - artischocke never obey never oh captain - my captain wolke - artischocke edward snowden to whom it may concern

Samstag, Juni 15, 2013

siebenhundertundzweiundzwanzig

hin und wieder berühren sich der tag und die nacht in einem neutralen bereich. dann kann es vorkommen, dass sich wundersame dinge ereignen. solche, wie jene von letzter nacht. geschenkte zeit ist kostbarer, als gesiebtes gold.

Sonntag, Dezember 02, 2012

siebenhundertundeinundzwanzig

idealerweise gefällt mir ein tag, wenn ich ihn erlebe. heute will sich dieses gefühl einfach nicht einstellen. gestern war doch noch ein ganz gewöhnlicher tag?

Mittwoch, September 26, 2012

siebenhundertundzwanzig

ich leihe meine stimme - denen, die man umbrachte, bevor sie noch über das unrecht reden konnten, das ihnen angetan wurde, - denen, denen man es nicht erlaubt, ihre stimme zu erheben, ohne ihnen das leben schwer und untragbar zu machen, - denen, von denen berichtet wird, aber deren namen man nicht kennt, ich leihe meine stimme - den kindern, die noch im mutterleib umgebracht werden - den kindern, die nach der geburt den stachel des todes erfahren - den kindern, denen es nicht vergönnt war, die geschichten der eltern zu erfahren - den kindern, denen es unmöglich war, eine eigene geschichte zu leben ich leihe meine stimme - der welt, die nicht schreien kann - der welt, die ertragen muss - der welt, die auch mir gehört ich schreie es hinaus, dass ich all dieses unrecht nicht mehr mitansehen werde ich schreie es hinaus, dass ich meinen arm heben werde ich schreie es hinaus, dass meine geduld, zu verzeihen, enden wollend ist.

Dienstag, September 04, 2012

siebenhundertundneunzehn

wenn es mir nicht um das schreiben ginge, würde hier nichts stehen. was aber hier mehr steht als nichts, ist schon zuviel geschrieben. das hätte sicher auch ihnen einfallen können. die sonne hat gestern schön geschienen, das sollte man zumindest vermerken.

siebenhundertundachtzehn

jeder gewinner, verliert seinen einsatz.

siebenhundertundsiebzehn

es träumte mir von verschiedenen sternen, kleinen und mittleren, es waren welche darunter, die schienen mir hell, andere wieder - so anders. nachher blieb ich noch eine zeitlang stehen - träumend, und dachte an die vielen menschen, die heute noch ihre reise anreten müssen. ob sie auch hier vorbeikommen werden?

Sonntag, September 02, 2012

resurrectio quattuor

wer bei regen nicht mit mir tanzt,
wird auch im sturm nicht bei mir sein,
und wer im sturm nicht bei mir ist,
den brauch ich nicht im sonnenschein!
(verfasser ist mir unbekannt)

Donnerstag, Juli 21, 2011

ressurrectio tria

wenn man mich lobt,
dann freut es mich.
oft werde ich nicht gelobt,
aber geschimpft schon.
doch darüber beschwere ich mich nicht.

wobei geschimpft zu werden schon alltäglich ist.
es tut eigentlich überhaupt nicht mehr weh.
fast vermisse ich es,
bleibt es einmal aus.

aber gelobt zu werden,
das ist mir neu!

Sonntag, Juli 17, 2011

resurrectio duo

es geht nur mehr um das geschäft. alles spricht vom hedgen, dealen, mergen, stake- und share, value und und und ...
in wirklichkeit geht es darum, wer dem anderen mehr wegnehmen kann, als der ander in der lage ist, einem selbst abzuknöpfen. dies nennt man wirtschaft.
mir geht es nicht um wirtschaft, gewinn und verlust. mir geht es um ein lebenswertes, menschenwürdiges leben für alle.
ich will keine bessere welt, ich will das paradies hier, jetzt und sofort und für alle! auch für die schlechtmenschen! die brauchen es ja am meisten!

resurrectio unio

der mensch ist erwacht
der mensch hat aufgaben
der mensch darf nicht rasten
wer zusieht ist tot

es ist die zeit, in der die verschlossenen augen sich öffnen. sowohl die des geistes, als auch die des herzens. die im kopf befindlichen sind für unsere zwecke nicht nützlich.
es ist die zeit, in der wir uns klar werden, welchen zweck unser dasein, hier auf der erde, eigentlich hat. wir sind uns tag für tag mehr unserer entsprechung bewusst.
es ist die zeit, in der wir nicht müde werden dürfen, die wahrheit zu sehen, die wahrheit zu prüfen und die wahrheit zu sprechen.
es ist die zeit, wo jeder mit verstand erkennen wird, dass er nicht mehr schweigen darf. wer schweigt scheint zuzustimmen. zuzustimmen der ungerechtigkeit auf diesem planeten.
wr sind der zorn gottes!

Dienstag, Januar 04, 2011

siebenhundertundsechzehn

die weisen aus dem morgenland
sie ziehen aus ins abendland
dabei sind sie ganz wutentbrannt
an dir und mir vorbeigerannt

Dienstag, Dezember 28, 2010

siebenhundertundfünfzehn

oh, mein vaterland,
oh, mein mutterland,
oh, mein heimatland,
oh, mein strassenverkehrsunfalltotenzusammenzählland,
oh, mein allzeitderwehrpflichtdienendesland,
oh, mein verstandquälendesundmichzurverzweiflungbringendesland,
oh, mein landderbergeunddertälerunddermenschendiedazwischenwohnenland,
oh, mein ichweissnichtmehrwieichessagensollverlogenesland!

siebenhundertundvierzehn

auf eines darf man gespannt hin blicken:
gibt es eine wahrheit hinter der lüge?
werden die akten öffentlich gemacht?
weiss jeder, was er wissen soll?
kann sich nicht jeder denken, dass andere genau so viel lügen, wie man selbst?
die lüge ist der klebstoff, der die wahrheit zusammenhält.

siebenhundertunddreizehn

es gibt schon sehr viel geschriebenes.
es wird auch noch viel mehr werden.
am wenigsten kummer bereiten mir meine gedanken,
die ich noch nicht gedacht habe.
aber wehe, wenn sie zu geschriebenem werden!

Montag, Mai 10, 2010

siebenhundertundzwölf

irgendwann bin ich aufgewacht und habe festgestellt,
dass sich die welt weitergedreht hat
und nicht nur um die eigene achse,
auch um die gleichen probleme!

es ist nicht zu entschuldigen,
nicht zu verzeihen,
nicht zu verstehen,
nicht zu verändern!

alles gleiche bleibt gleich,
alles andere bleibt anders!

so war es immer,
so wird es immer sein!

so lange, bis das wort gerechtigkeit,
seinen status, nur wort zu sein,
nicht mehr gerecht wird!

das geld, das wir nicht haben,
haben wir ausgegeben für nichts!
jetzt haben wir nichts,
geschaffen aus viel geld,
das nichts wert ist!

wer verstand hat,
verstehe!

Sonntag, Januar 24, 2010

siebenhundertundelf

weil ich es versprochen habe,
schreibe ich jetzt.

es ist zwar nicht viel,
aber immerhin.

man darf mich eben nicht nötigen!

weil es einfach einmal heraus mußte,
immer dieser druck!