Mittwoch, September 26, 2012
siebenhundertundzwanzig
ich leihe meine stimme
- denen, die man umbrachte, bevor sie noch über das unrecht reden konnten, das ihnen angetan wurde,
- denen, denen man es nicht erlaubt, ihre stimme zu erheben, ohne ihnen das leben schwer und untragbar zu machen,
- denen, von denen berichtet wird, aber deren namen man nicht kennt,
ich leihe meine stimme
- den kindern, die noch im mutterleib umgebracht werden
- den kindern, die nach der geburt den stachel des todes erfahren
- den kindern, denen es nicht vergönnt war, die geschichten der eltern zu erfahren
- den kindern, denen es unmöglich war, eine eigene geschichte zu leben
ich leihe meine stimme
- der welt, die nicht schreien kann
- der welt, die ertragen muss
- der welt, die auch mir gehört
ich schreie es hinaus, dass ich all dieses unrecht nicht mehr mitansehen werde
ich schreie es hinaus, dass ich meinen arm heben werde
ich schreie es hinaus, dass meine geduld, zu verzeihen, enden wollend ist.
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