Samstag, Dezember 27, 2025

27. Dezember 2025 – Am Rand der Klarheit

Der Tag wirkt klarer als die Tage zuvor. Vielleicht, weil das Jahr sich seinem Ende zuneigt und die Gedanken sich ordnen wollen.

Ich gehe über ein Feld und sehe alte Spuren verschwinden. Und denke: Was vergeht, muss nicht verloren sein.

Haiku 163 – Fährte

Spuren im Gelände,

verschwimmen im sanften Wind —

Zeit tilgt ihre Schrift.


Haiku 162 – Flachlicht

Blasses Winterlicht,

glättet Falten der Gedanken —

Morgen wird durchsichtig.


Freitag, Dezember 26, 2025

26. Dezember 2025 – In der milden Nachruhe

Der Tag nach dem Fest hat seine eigene Poesie. Ein Ausatmen, ein Loslassen. Alles ist ein wenig weicher, ein wenig langsamer, ein wenig echter.

Ich trinke einen Tee und sehe den Dampf aufsteigen. Und in diesem kleinen Moment ruht die Welt.

Haiku 161 – Weghauch

Wintermorgen hell,

bläst die letzten Lichter aus —

Raum für neues Licht.


Haiku 160 – Nachklang

Stille bleibt zurück,

wo einst Festgesang erklang —

Tag lebt im Echo.


Donnerstag, Dezember 25, 2025

25. Dezember 2025 – Im klaren Feiertag

Der Tag ist ruhig und hell. Keine Hast, kein Muss. Nur ein weiter Atemzug über allem.

Ich gehe durch die klare Luft und spüre, wie sich etwas in mir wieder öffnet. Vielleicht ist Frieden kein Zustand, sondern ein kurzer Augenblick — und dieser Tag schenkt ihn reichlich.

Haiku 159 – Heimlicht

Warme Stimmen nah,

überklingen kalte Zeit —

Herz wird wieder rund.


Haiku 158 – Festtag

Licht auf weißem Feld,

fällt wie Segen in die Luft —

Tag schwebt über mir.


Mittwoch, Dezember 24, 2025

24. Dezember 2025 – Am Abend der Sanftheit

Der Abend trägt eine besondere Schwere, aber auch eine besondere Leichtigkeit. Es ist ein Tag, der viel erwartet, aber nichts verlangt.

Ich sitze im Kerzenschein und denke: Die Welt ist heute weicher. Menschen auch.
Vielleicht genügt das schon.

Haiku 157 – Gaben

Nicht die Form zählt viel,

nur der leise gute Sinn —

Liebe wird zum Licht.


Haiku 156 – Goldnacht

Ein warmes Flimmern,

zieht in stillen Herzen auf —

Heilige Minute.


Dienstag, Dezember 23, 2025

23. Dezember 2025 – Am Herz des Winters

Der Winter zeigt heute sein warmes Gesicht. Vielleicht, weil überall Lichter brennen, vielleicht, weil Menschen einander näher rücken.

Ich sehe Kinder durch die Straßen laufen, hör ihr Lachen. Und plötzlich wird alles heller — ohne dass die Sonne daran beteiligt wäre.

Haiku 155 – Heimruh

Fenster glühn im Dunst,

sanft wie Worte ohne Klang —

Heimwärts führt der Blick.


Haiku 154 – Kranz

Zweig und Kerzenlicht,

duften warm im frühen Raum —

Winter trägt ein Herz.


Montag, Dezember 22, 2025

22. Dezember 2025 – Im zurückkehrenden Schein

Der Tag ist wieder ein wenig länger. Man spürt es kaum, aber man weiß es. Und dieses Wissen ist wie ein kleiner, stiller Trost.

Ich gehe früh hinaus und merke, wie der Himmel weicher ist als gestern. Das Licht findet seinen Weg — wie wir alle.

Haiku 153 – Wiederkehr

Aus der langen Nacht

tropft das Licht zurück ins Land —

Zeit beginnt erneut.


Haiku 152 – Frühlinie

Eine helle Spur,

über dem kalten Horizont —

Tag hebt seinen Kopf.


Sonntag, Dezember 21, 2025

21. Dezember 2025 – Zur längsten Nacht

Die längste Nacht ist keine Drohung. Sie ist ein Wendepunkt. Ein Atemholen der Welt.

Ich sitze im Halbdunkel und spüre, wie etwas in mir ganz ruhig wird. Morgen beginnt das Licht seinen Weg zurück. Und dieser Gedanke trägt mich weiter als alles andere.

Haiku 151 – Tiefnacht

Winterherz schlägt leis,

in der längsten Nacht des Jahrs —

Stille hält die Zeit.


Haiku 150 – Wendung

Sonne zieht sich heim,

legt das Jahr in dunkle Hände —

Licht hat seinen Grund.