Sonntag, Dezember 02, 2012

siebenhundertundeinundzwanzig

idealerweise gefällt mir ein tag, wenn ich ihn erlebe. heute will sich dieses gefühl einfach nicht einstellen. gestern war doch noch ein ganz gewöhnlicher tag?

Mittwoch, September 26, 2012

siebenhundertundzwanzig

ich leihe meine stimme - denen, die man umbrachte, bevor sie noch über das unrecht reden konnten, das ihnen angetan wurde, - denen, denen man es nicht erlaubt, ihre stimme zu erheben, ohne ihnen das leben schwer und untragbar zu machen, - denen, von denen berichtet wird, aber deren namen man nicht kennt, ich leihe meine stimme - den kindern, die noch im mutterleib umgebracht werden - den kindern, die nach der geburt den stachel des todes erfahren - den kindern, denen es nicht vergönnt war, die geschichten der eltern zu erfahren - den kindern, denen es unmöglich war, eine eigene geschichte zu leben ich leihe meine stimme - der welt, die nicht schreien kann - der welt, die ertragen muss - der welt, die auch mir gehört ich schreie es hinaus, dass ich all dieses unrecht nicht mehr mitansehen werde ich schreie es hinaus, dass ich meinen arm heben werde ich schreie es hinaus, dass meine geduld, zu verzeihen, enden wollend ist.

Dienstag, September 04, 2012

siebenhundertundneunzehn

wenn es mir nicht um das schreiben ginge, würde hier nichts stehen. was aber hier mehr steht als nichts, ist schon zuviel geschrieben. das hätte sicher auch ihnen einfallen können. die sonne hat gestern schön geschienen, das sollte man zumindest vermerken.

siebenhundertundachtzehn

jeder gewinner, verliert seinen einsatz.

siebenhundertundsiebzehn

es träumte mir von verschiedenen sternen, kleinen und mittleren, es waren welche darunter, die schienen mir hell, andere wieder - so anders. nachher blieb ich noch eine zeitlang stehen - träumend, und dachte an die vielen menschen, die heute noch ihre reise anreten müssen. ob sie auch hier vorbeikommen werden?

Sonntag, September 02, 2012

resurrectio quattuor

wer bei regen nicht mit mir tanzt,
wird auch im sturm nicht bei mir sein,
und wer im sturm nicht bei mir ist,
den brauch ich nicht im sonnenschein!
(verfasser ist mir unbekannt)