Freitag, November 17, 2006

zweihundertundfünfundvierzig

es ist fast zwölf,
da kann ich nicht mehr lange aufbleiben.

da fürchte ich mich vor der hexe.

ich gehe jetzt langsam.

nur damit nicht ein verdacht aufkommt:
die geisterstunde ist es nicht, die mich fürchten läßt!

es sind die stunden davor und die danach, die mir das grauen bringen!

zweihundertundvierundvierzig

ich werde nie mehr über kamillentee
oder kamillosan
oder pur schreiben!

nie mehr!

nicht einmal auf anfrage und schleimigsten bittstellungen!

so stur bin ich hund!

zweihundertunddreiundvierzig

heute mag ich nicht mehr dichten,
will fortan darauf verzichten.
schreibe keine neuen verse,
hierauf reimt sich leider ferse.

gehe unverdrossen weiter,
jag das männchen auf die leiter,
wäre ich nicht so versessen,
auf das brot, das ich gegessen.

hole schnell noch eine schnitte,
schmiere butter auf die mitte,
trinke tee von der kamille,
esse pudding mit vanille.

denke an den helge schneider,
von dem bin ich ja ein neider.
das bekenn ich unverdrossen,
weil viel schweiss er schon vergossen,

wenn er uns zum besten gibt,
alles was man halt so liebt
an ihm und auch an seinen liedern,
doch will ich jetzt mich nicht anbiedern,

sonst denkt er sich noch seinen teil.
und ich such in der flucht mein heil.
sonst komm ich gar nicht mehr zum schluss,
was mir dann bleibt ist nur verdruss,

weil ich nicht leben kann vom dichten,
drum muss ich arbeit noch verrichten.
der helge lacht sich jetzt fast krumm,
was sind die blöden menschen dumm!

zweihundertundzweiundvierzig

das walross hat zugebissen,
eine schwimmerin
in der bucht vor san francisco
immer wieder und wieder
bis sie genäht werden mußte,
die arme haut.

das walross schalt man des wahnsinns ob verdorbenen krautes, welches es genoss!
oder ob eines verstärkten triebes zum schutze vor dem abhandenkommen etlicher weibchen!

wie dem auch sei. das walross würde gelacht haben, hätte es die geschichte gelesen und fortan nicht mehr zugebissen!

zweihundertundeinundvierzig

nutze den tag
und tue alles
was dich zum hierbleiben zwingt
gut.

aber tue es,
weil du ansonsten den rechenschaftsbericht
nicht legen kannst.

dann wirst du ausgelacht und ausgepfiffen!

von all jenen, die auch nichts geleistet haben!

zweihundertundvierzig

es könnte sein,
dass hier wieder ein wenig mehr ruhe einkehrt.

zumindest eine gewisse zeitspanne lang,
deren genaue dauer ich jetzt noch nicht abzuschätzen vermag.

wenn man das hier so liest,
dann könnte man meinen,

man hätte sich verhört!

zweihundertundneununddreissig

inwieweit ein abendkleid
noch eine kleidung ist,
das fragte mich die adelheid,
die eins und achtzig misst.

sie haben mir ein lied gemacht,
aus buch und auch aus staben.
das licht, das wurde ausgemacht,
gemütlich sollt ich's haben.

ich habe dann noch viel gelacht
und auch vor freud gelitten,
es hat mir einen spass gemacht,
ich will ihn mir verbieten!

die kinder trinken erdbeersaft
die mütter müssen weinen,
das gibt der ganzen wirtschaft kraft,
der herr, der gibt's den seinen!

zweihundertundachtunddreissig

es grüssen die schwalben vom himmel ganz oben
hier unten, da fehlt mir das licht.
die katzen, die haben den stein hochgehoben,
ich selber, ich glaube dies nicht.

da war noch ein männlein, ein ganz bucklichts eben,
das fing mir zum spass eine fliege,
ich brauche das weinen, das lachen, das leben,
ich nehme soviel, wie ich kriege.

zweihundertundsiebenunddreissig

ich küsse die nacht wie die sterne das licht,
ich regne die wolken, mich regnet es nicht,
dann schau ich noch runter auf großmutters schuh,
die taube singt immer nur ruckediguh!

ich laufe noch schneller als gestern um drei,
ich bleibe noch auf, denn was ist schon dabei,
sie schaut noch herüber, die scheckige kuh,
die taube singt immer nur ruckediguh!

dann suche ich mir noch ein plätzchen für mich,
dann warte ich noch auf - natürlich nur dich,
dann wünsche ich mir gute nacht - geh zur ruh,
die taube singt immmer noch ruckediguh!

zweihundertundsechsunddreissig

http://www.celan-projekt.de/todesfuge-deutsch.html

zweihundertundfünfunddreissig

mir kommen schnell die tränen.
meistens vor dem weinen.
habe ich dann gut geplärrt,
bleibt mir nur noch das abwischen.

für mehr stehe ich nicht gerade.
das war es auch schon wieder.

man sollte immer gleichzeitig klavier üben
und rechnungen saldieren.

da bleibt man am ball!

zweihundertundvierunddreissig

oft braucht es nur ein paar zeilen,
damit man etwas nützliches aufschreiben kann.

auch ein stück papier ist nicht zu verachten.
dann noch einen stift
und nun?

zweihundertunddreiunddreissig

es gibt irrsinnig viele verrückte.
nicht nur in meiner welt,
auch in der ihren.

zweihundertundzweiunddreissig

nichts, was hier geschrieben steht, ist aus dem internet gestohlen.
manches geliehen - aber nicht wortgleich.
und abgeschrieben - gar nichts.

und trotzdem ist es keine doktorarbeit wert.

wo kommen wir da am ende noch hin.

das kostet!

zweihundertundeinunddreissig

ich bin sosehr in mein rechtes hirn verliebt.
viel mehr, als in meine linke hemisphäre.
da fühle ich mich gar nicht wohl dabei
und mir wird alleine vom darandenken übel.

hätte ich früher mehr gerlernt,
dann könnte ich heute mehr vergessen!

so aber bleibt mir nur die späte erkenntnis.

frühe einsicht wäre besser gewesen, kommt aber heute zu spät!