Donnerstag, November 16, 2006

zweihundertunddreissig

an den drescher gerichtet,
nicht zu ende gedichtet,
aber auf morgen verschoben,
da werden weiter scheite gekloben.

die schlichten wir dann auf einen haufen,
das was wir nicht fressen, das müssen wir saufen!

so saufen wir heute, so fressen wir morgen,
am ende bleiben am teller die sorgen.
die fressen die maden, die fressen die fliegen,
aber am ende, da werden wir siegen.

dann werden wir feiern und fressen und saufen,
und werden das fell unsres bären verkaufen!

zweihundertundneunundzwanzig

ich habe sorgenvoll meine gedanken gen zukunft gerichtet.

dass es mir dabei gegraut hat, das darf hier keinen wundern.

was hilft mir da noch eine hoffnung, die ich schon lange aufgegeben.

hier ist die hoffnung gestorben, weil es sie nie gab!

zweihundertundachtundzwanzig

die meisten menschen brauchen liebe,
die meisten menschen kriegen hiebe.
die meisten menschen hoffen weiter,
die beulen werden voller eiter.

sie platzen auf vom neuen schlagen,
mir schlägt's die sache auf den magen.
und eingedroschen wird auch morgen,
da mache ich mir keine sorgen.

und wie der drescher so versohlt,
den schwächeren der teufel holt,
der grinst und zaudert unterdessen,
er wird den drescher nicht vergessen!

zweihundertundsiebenundzwanzig

mögen mir die haare zu berge stehen,
ich würde nicht zögern, die wahrheit zu schreiben.

auch auf die gefahr hin,
erkannt zu werden.

lügen bleiben meine geheimnisse.
nichtgesagte wahrheiten sind die schlimmsten lügen!

zweihundertundsechsundzwanzig

ungewissheiten brauchen meistens einen kleinen riss auf der seite,
der einblicke in die - nennen wir sie ruhig - verborgenheiten zuläßt.

für die wahrheitsliebenden ist dieser text nicht gedacht.

nur für die unbekümmerten und morgenlandfahrer,
da läßt er sich gut gebrauchen.

der text.