Freitag, Juli 21, 2006

einhundertundzehn

flurschäden werden von versicherungen beglichen
meine geldbörse hingegen bleibt meistens leer,
der bankdirektor gibt eine lustige nummer ab.

trotzdem will keinem ein lächeln entfliehen.
nur der apotheker grinst dem totengräber
vorsichtig
ein einfaches gebet hinüber.

doch das bleibt unbewiesen - wie so vieles andere auch!

einhundertundneun

die einladung habe ich längst weggeworfen
mein herz erinnert sich noch vorsichtig an ihre worte
ich denke mir meinen teil
das sektglas zum prosten erhoben

einhundertundacht

gebackenes brot schmeckt besser
als gemahlenes mehl
obwohl es fast dasselbe ist
gekaut merkt man den unterschied
sofort

einhundertundsieben

es geht oft einfacher, wenn man sich keine mühe mehr gibt

je mehr man dahinsinniert, desto klarer wird das unvermögen erkennbar
deswegen
weine ich selten

einhundertundsechs

ich ertrage es nicht mehr
besonders die hitze
aber auch das restliche nicht

einhundertundfünf

solange wir uns nicht
an die spielregeln halten
solange wird sich auch
nichts am spiel ändern!

die ergebnisse
bleiben immer blutig

einhundertundvier

es muss
ja gar
keine kunst
sein

es genügt
ja schon so!

einhundertunddrei

so
trifft
man
mich nicht
wieder
oder
habe
ich zuviel
kalte
eislutscher
an kinder
verschenkt,
die sich daran ihre herzen wärmten?

einhundertundzwei

nie
braucht
man
nie
zu sagen
weil
ansonsten
sich
nichts
ereignet
und
das war es dann auch schon wieder

einhundertundeins

gedankenlos
freue ich mich vor mich hin
ganz und gar ergeben
der hitze
und der starrköpfigkeit
russiger gesichter
die sich ungewaschen
auch nicht schmutziger
präsentieren als die auf alten
kalenderfotografien abgebildeten
landwirtschaftshelfer

erwarte nie das unmögliche
bevor es sich ereignet
dann sparst du dir das fürchten