Dienstag, Juni 13, 2006

elf

bevor ich nicht
gestorben bin
werde ich
überhaupt
keine
ruhe
geben

zehn

der helle wahnsinn
macht sich breit
himmelblau leuchtend
in der stadt
zu fuss und ohne beinkleid
nichts brauche ich ohnehin
das ist nicht viel aber wenig auch nicht

neun

hier reimt sich nichts
nichts reimt sich hier
ich trinke wein
ich trinke bier
wer weiss noch was
was weiss noch wer
ich biere trink
und weine sehr

acht

ausnahmsweise
kurt schau her
kein auge bleibt ganz
unbenetzt bar der tränen
kurt schau schneller
und weine nicht
weil es nichts nutzt
kurt du - ach ich sag nichts mehr
geh mir aus der
erinnerung

der weg ist schon längst ein
anderer den wir miteinander
gehen sollten
nur hast du es noch nicht gemerkt
dass ich fehle

sieben

hier und heute
hat sich das vergessen
eingefunden um sich
auf der grossen schaukel
den schwindel zu holen

heiligt das mittel
den zweck wenn noch
keiner ihn brauchen
will

morgen früh steht ihr auf
ernährt wieder den fisch
im glas dass er lacht
mit lustvoll lautem schnapp schnapp
unhörbar

sechs

lustlos im gebälk
ächzt eine seerose
ehe noch der irrtum
ohne sorgen an ihre
blüten dachte
und vergrub sich
der aasfresser
am abhang tödlich
erbrochen an mir

fünf

nahrhafte nahrung
nährt den narren
auch der schlossherr
schluckt brav den braten
hinunter und schmatzt

vier

manchmal zaudert der verlorene
bevor er noch vergessen hat
dass die rose nicht roch

drei

und oder
hat man
sich nicht
getraut und oder
doch einfach
hingeschaut
klatschnass

zwei

niemals hustet
niemand weint
niesst gemeinsam
nie

eins

der hund bellt
plärrend neigt ein kind
sein haupt doch
der schoss der mutter
zögert