Sonntag, Juli 08, 2018

Bedingungsloses Grundeinkommen - Ein Aufsatz


Bedingungsloses Grundeinkommen

Ein Aufsatz – vom morgenlandfahrer


Grundeinkommen – was dafür spricht


 

Wer gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen ist, ist de facto für die Beibehaltung der Sklaverei. Warum? Weil die Begründung für die skeptische Haltung der Politik bei der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen stets lautet: „Wer soll denn dann noch die ganze ungeliebte Arbeit machen?“ Meine Antwort auf diese Frage lautet: „Braucht es überhaupt eine Arbeit, die ungeliebt ist?“ Mit dieser Gegenfrage stoße ich stets auf Verwunderung und Einwände. „Was wäre mit den Müllmännern? Würde noch jemand Straßen reinigen?“ Natürlich, es wäre alles eine Frage des Preises, den eine Gesellschaft bereit wäre, für diese Arbeit zu bezahlen. Richtig. Was ist UNS eine Arbeit wert! Nicht Kollektivverträge und gesetzliche Mindestlöhne bestimmen den Wert der Arbeit. Den Wert der Arbeit können immer nur der Arbeiter und die Gesellschaft in einer Art stillem Übereinkommen bestimmen. Welche Arbeit ist zu tun und was ist man bereit dafür zu bezahlen. Dieses Angebot ist das, was der Gesellschaft vorliegt. Jeder kann dann für sich bewerten, wieviel man ihm bezahlen muss, dass er z. B. den Müll auf den Straßen entsorgt. Funktionieren wird das natürlich nur, wenn man der Gesellschaft die Verantwortung für das Zusammenleben überträgt. Nicht die Kommune erledigt die Arbeit, die Einzelnen sehen die anstehende Arbeit und entscheiden, ob sie diese erledigen. Schlimmstenfalls könnte passieren, dass jemand, der Grundeinkommen bezieht, den Müll entsorgt, weil er den Anblick und den Gestank nicht mehr erträgt. Dies, ohne jede weitere Bezahlung. Es wird sich alles aus der Notwendigkeit heraus erledigen! Wenn eine Sache nicht erledigt wird, dann ist die Erledigung der Sache eben nicht notwendig! Es gibt keine ungeliebte Arbeit. Es gibt nur Arbeit, die notwendig und Arbeit die nicht notwendig ist. Es liegt im Auge der Gesellschaft, diese Unterscheidung zu treffen. Trifft eine Gesellschaft diese Entscheidung nicht, wird sie die Art ihres Zusammenlebens verändern. Es entstehen entweder Kommunen, in welchen die Verteilung der Arbeit vorgeschlagen wird. Gleichzeitig wird auch ein Wert für diese Arbeit vorgeschlagen. Es wird Einzelgänger geben, die unter größter Sparsamkeit, was Ressourcenverbrauch und Abfälle angeht, ihr Leben gestalten werden.

 

Grundeinkommen – wie finanziert sich das


 

Natürlich kann keiner genau sagen, wie sich Grundeinkommen finanzieren soll. Einige schwören darauf, die Steuer- und Abgabenquote (Konsumsteuer) auf ca. 54 Prozent anzuheben. Das würde in etwa dem entsprechen, was der Staat uns durch Steuern und Abgaben im Moment schon ungefähr aus der Tasche zieht, von dem, was man uns als Bruttoeinkommen zur Verfügung stellt. Das Bruttoeinkommen im Übrigen, sehen wir nie als Brutto, immer nur als Netto! Deswegen bleibt das Brutto immer Abstrakt, während das Netto uns im realen Leben zum Konsum zur Verfügung steht. Man kann aber auch die Finanztransaktionen besteuern und damit zur Finanzierung des Grundeinkommens beitragen. Dies ist allerdings ein Vorschlag, der nicht viele Freunde unter den Vermögenden unter uns finden wird. Die Transaktionssteuer müsste natürlich schon bei ca. 0,5 Prozent von jeder Transaktion zu liegen kommen. Dies würde dem Arbitragen Handel sehr schaden. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Börse nur durch die Beteiligung des kleinen Mannes funktioniert. Weil man auch diese Mikrovermögen braucht, um die großen Erträge finanzieren zu können. Leider funktioniert die Börse für den kleinen Mann nicht wirklich. Das liegt daran, dass er eher nicht beim Arbitragen Handel teilnehmen kann. Dieser findet nämlich im Bereich des Hochfrequenzhandels statt und die Teilnahme daran kostet schon um ein vielfaches mehr, als der kleine Anleger je für das Handeln an der Börse aufbringen wird können. Man könnte das Grundeinkommen finanzieren, wenn man es nur ernsthaft damit meint.

Grundeinkommen – wann ist die Zeit dafür reif


 

Jetzt. Die Zeit ist jetzt dafür reif. Wir sind schon lange in einem Zeitalter des Wirtschaftswachstums. Nur Mehrkonsum schafft Prosperität. Diesen Mehrkonsum müssen die arbeitenden Menschen und die nicht arbeitenden Menschen finanzieren. Dieser Konsum ist ein Binnenmarktkonsum. Wenn die Menschen im Lande als Abnehmer der Produktion kein Geld mehr haben, wird der Binnenmarkt rückläufig. Die Kompensation durch Exporte wird nicht gelingen, weil die anderen Märkte auch kein Geld für die – aus unserer Sicht – Exportkonsumation haben. Dies ist beispielsweise auch ein Grund, warum unsere Politiker immer so sehr bemüht sind, dass z. B. China den sehr gut geschützten Markt öffnet. 1,300.000.000 Chinesen sind ein starkes Argument – für beide Seiten. Wir werden ohne bedingungsloses Grundeinkommen einen Niedergang der Wirtschaft erleben. Das bedingungslose Grundeinkommen wird also kommen. Es wird kommen müssen. Weil die Zeit dafür reif ist, ob sie es glauben oder nicht.

 

Realität entsteht aus der Summe unserer vergangenen Gedanken!