Sonntag, Dezember 03, 2006

zweihundertundsiebzig

ich will es tun,
ich lade ein,
es wird ein großer schrecken!

wenn wir uns alle insgesamt,
mit feuer ganz bedecken!

es ist ein spass und eine freude,
ich mag es, wenn es kracht,
wenn einstürzt dieses altgebäude,
und alles heftig lacht!

es ging ein bucklicht mändelein,
allein durch einen wald - und es fiel um und war gleich tot
es war ihm viel zu kalt!

so kam das bucklicht mändelein,
niemals im leben an - es war nicht viel daran verlor'n
es ging niemand was an!

zweihundertundneunundsechzig

oft ärgert mich ein kleines mückelein,
das fliegt um meinen kopf!

ich ärg're mich - und bücke mich und dresche auf es ein!

was bück-ich-mich,
was ärg'r-ich-mich,
was könnt noch mehr ich tun,
als stehenbleiben, lichtabdrehen
all das - ich schreib es stumm!

so ist wieder ein unsinn mehr
auf dieser kleinen welt,
ein unsinn, der zum unsinn zählt,
ach herz - was willst du mehr!

es reimte sich - es dichtete und hat auch ein gesicht,
drum nennen das die menschen dort oft gerne auch gedicht!

zweihundertundachtundsechzig

zu kurz ist alles,
was mühsal mir machte!

zu kurz am flackern.
zu kurz am lebendbleiben!

ich will es noch einmal versuchen und schreibe auf,
was ich doch auch leicht vergessen hätte können!

zweihundertundsiebenundsechzig

ich habe mich heute beim laufen dabei erwischt,
wie ich doch kurz darüber nachdachte,
was es wohl morgen neues geben würde.

sofort blieb ich im augenblick des gedankens fix im laufen stehen!

wenn das noch einmal sein soll,
was zu vermeiden wäre,
dann will ich geloben,
dass keinen schritt ich mehr laufend durchs leben gehe,
wenn es mich doch dem,
vor dem ich flüchte,
noch näher zu bringen vermag!

zweihundertundsechsundsechzig

gefangen in den zwängen des zählen müssens,
zähle ich auf,
was es an überschriften gibt.

einhundertundmehrnochalsvorher
zweihundertundvielmehrnochalszuletzt

wo mag das enden!

ich armer narr - ich abgefallener lichtbringer!

ich ewiger, der sich dem morgenlicht hingibt!

zweihundertundfünfundsechzig

der perseidenschwarm war heuer bei weitem nicht das,
wie früher.
obwohl es den meisten egal ist,
die sternschnuppen machen mir noch immer viel freude.

einzig, was anstrengt dabei, sind die vielen wünsche,
die sich erfüllen müssen - nachher!

zweihundertundvierundsechzig

im morgennebel
da kann ich düsteres ahnen
nichts schlafendes versteckt sich da,
nein,
es ist erwachtes, was mich ängstigt!

fast fröstelt es mich schon!

hoffentlich währet die nacht noch lange,
so lange,
dass es der morgennebel aufgibt,
auf sein ihm naturgegebenes recht,
hereinzufallen,
zu pochen!

nur glauben will ich daran so ganz und gar nicht!
ehrlich!

zweihundertunddreiundsechzig

erstaunlicherweise ist im heurigen spätherbst noch keine idee eines winters zu erkennen.
wozu auch.
es wird ohnehin in den herzen kühler,
da ist es doch nicht falsch,
wenn die landschaft wenigstens sich zu erwärmen vermag.

es gab schon vieles,
was hier nicht berichtet wurde.

das aber,
das ist schon stark!