Dienstag, Oktober 14, 2025

14. Oktober 2025 - Melancholie für die Seele

Der Regen fällt, als hätte er etwas zu sagen, das niemand hören will. Tropfen zeichnen Spuren an der Fensterscheibe, langsam, beharrlich, wie Gedanken, die nicht loslassen. Der Himmel hängt schwer über den Dächern, und selbst die Bäume scheinen den Atem anzuhalten.

Ich sitze am Fenster, sehe hinaus, aber eigentlich in mich hinein. Irgendwo zwischen gestern und morgen liegt dieser Tag — farblos, gedämpft, und doch voller stiller Bedeutungen. Der Kaffee ist längst kalt geworden, doch ich rühre ihn weiter, aus Gewohnheit, nicht aus Hoffnung.

Draußen geht jemand vorbei, die Schultern hochgezogen, der Blick gesenkt. Ich kenne das Gefühl — dieses Weitergehen, obwohl nichts drängt, außer der Gedanke, dass Stillstand schlimmer wäre.

Und so lasse ich den Regen reden. Er spricht von Abschied, von Dingen, die man nicht ändern konnte, und von der seltsamen Ruhe, die bleibt, wenn alles gesagt ist.

Am Ende dieses Tages wird nichts geschehen, und gerade darin liegt sein Gewicht.

Haiku - 015 - Das Gegenteil

Feuer in der Brust, 

nichts bleibt von der alten Ruh —

Leben brennt mich wach.

Haiku 014 - Die andere Seite

Ein Herz schlägt im Schnee,

Tränen frieren unbewegt —

Liebe bleibt zurück.