Montag, Januar 23, 2006

klarstellung oder die erklärung

hier muss es gesagt werden: es gibt begebenheiten, über die muss man berichten, auch wenn diese vorfälle nicht zum lachen anregen. man darf es mir nicht verdenken, wenn auch ich einmal das tiefempfundene bedürfnis nach aufrechter ernsthaftigkeit habe. die wahre kunst ist es, auch aus der ernsthaftigkeit heraus noch lächerlich zu sein.

ein kurzer grusel

irgendwie hatte ich schon länger das seltsame gefühl, dass da jemand hinter meinem rücken dahinschlich. ich wurde den eindruck nicht los, dass da etwas war, das mir nichts gutes wollte. heute bin ich erleichtert, dass ich weiss, dass es nichts wichtiges war. zum fürchten damals, reichte es allerdings. schon irgendwie komisch - oder?

eine lobrede auf den regenwurm

viele regenwürmer wurden letztes jahr opfer von sorglosen gartenparzellenmietern, strassenbenützern, vögeln, anderen raubtieren und kindern. während vielleicht einige noch glück hatten und halb am leben blieben, so war es doch vielen nicht mehr vergönnt in die stollen, die noch zuvor ein glücklicher rüssel gegraben, zurückzufliehen. ich zum beispiel hatte das glück, einen bereits stark eingetrockneten regenwurm mit türkisfarbiger strassenmalkreide übertüncht auf dem heissen asphalt zu finden. meine tochter gestand mir nach längerem leugnen und androhung von brachialer gewalt wie z. b. fernsehentzug und computerverbot, dass sie es gewesen wäre, die den leichnam in seiner totenruhe störte und ihm ein so närrisches gewand aus türkiser farbe verlieh. nie werde ich aber bei diesem geständnis den blick vergessen, der mich traf, als ich meinte, sie sollte das nie wieder tun. sie dürfte es, so wie auch ich, bis heute nicht ganz verstanden haben.

verwittertes andenken

es war noch kaum richtig zeit vergangen, als es mir einfiel, dass da etwas in vergessenheit geraten könnte. viele waren die einsamen strassen entlang geschlendert und hatten, ausser einem schnellen blick in ein schaufenster zu werfen, nicht viel zu tun. nur leute waren rings herum, die es nicht lassen konnten, so zu tun, als wären sie nobel. wie gesagt, nichts wichtiges also. nur verschwenden möchte ich diese begebenheit nicht. sie ist es schon wert, beschrieben zu werden. hat da doch ein onkel eines entfernten verwandten nahezu im gleichen augenblick ein wertvolles geschenk verloren. nichte dolores wartet noch heute auf den finderlohn, unbedankt und halb vertrocknet, so wie der alte blumengruß vom letzten valentinstag. etwaige umstände, die zum ergreifen der wirklichkeit führen, werden großzügigst mit bargeldzuwendungen bedacht. nachdenken kostet nichts.

eine unglaubliche geschichte

ob ich mir das nur ausgedacht habe? keine ahnung. es war einfach da. mitten in meinem hirn. bevor ich noch darüber nachgedacht habe. eigentlich eine vision oder so eine wunderbare begebenheit. grundsätzlich - wäre es nicht gerade so kalt da draussen - würde ich über das, was ich dann gleich berichten werde, gar keine zeile verlieren. es wäre mir zu schade, dafür strom zu verbrauchen. nicht dass ich geizig bin. nur sparsam. heute ist mir etwas passiert, das nahezu unglaublich ist. wäre ich nicht alleine gewesen, ein zeuge wäre daran verzweifelt. hätte es nicht ertragen. ich habe es ja auch nur deswegen ertragen und ausgehalten, weil ich eine so derartig gefestigte persönlichkeit bin. nun gut, ich will die geneigte leserschaft nicht mehr länger auf die folter spannen. das, was sich mir in meinem gehirn kundgetan und gedacht hat, war ein geistesblitz. leider in einer sprache gedacht, der ich nicht mächtig bin. deswegen wird es immer ein geheimnis und vor allem eine sehr spannende angelegenheit bleiben, was sich den da mir offenbaren wollte. aber ich mußte es hier an dieser stelle einfach loswerden. das werden sie doch verstehen, oder?