Mittwoch, Februar 08, 2006

langeweile

die nacht zieht erbarmungslos über mein land. andere länder werden nicht müde, lichter anzuzünden und laut zu rufen nach den schlächtern. die lämmer blöcken in ihren vermodernden ställen. schnee lastet schwer auf den dächern und bringt sie langsam zum einstürzen. niemand kann helfen. ratschläge zur verbesserung der alltäglichkeiten landen stündlich in den briefkästen der weltverbesserer. keiner druckt heute noch mehr als ein bildchen mit einem engelsgesicht darauf. man könnte durchaus eine andere meinung entwickeln als die, die die väter schon hatten, als meine brüder, sollte ich denn welche haben, noch in windeln gehült vor sich hin wimmerten nach mitternacht. es ist eine schwere zeit hereingebrochen. gegossen aus unfertigem erz. nicht geschliffen und deswegen leicht zu verletzungen führend. so wird sie gekühlt, die gegossene zeit mit dem blut der ungläubigen jetzt staunenden.

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