Mittwoch, Dezember 31, 2025

31. Dezember 2025 – Am Tor des neuen Lichts

Die Nacht des Jahreswechsels ist nicht laut. Zumindest nicht in mir. Sie ist ein Tor, das sich öffnet, ohne dass man es berührt.

Ich atme tief ein und sehe dem alten Jahr nach, dankbar für das, was blieb und was ging.
Und dann gehe ich einen Schritt weiter — hinein in ein neues Licht, das schon wartet.

Haiku 171 – Herzruf

In der leisen Nacht

ruft ein sanfter, neuer Klang —

Morgen will entstehen.


Haiku 170 – Schwellenlicht

Jahreskante hell,

Wind wischt Spuren in die Luft —

Neubeginn im Blick.


Dienstag, Dezember 30, 2025

30. Dezember 2025 – Im letzten Frostglanz

Der vorletzte Tag des Jahres trägt eine leise Schwere. Nicht traurig — nur voll. Wie ein Gefäß kurz vorm Überlaufen.

Ich sitze im Winterlicht und höre in mich hinein. Und was ich finde, ist kein Lärm, sondern ein leiser Aufbruch.

Haiku 169 – Innenklang

Kurz vorm Jahresend

wird die Seele tief und weit —

Wünsche tauchen auf.


Haiku 168 – Funken

Frost im Abendlicht,

streut auf Zweige kleinen Glanz —

Tag schließt still die Hand.


Montag, Dezember 29, 2025

29. Dezember 2025 – Am weiten Horizont

Das Jahr lässt langsam los. Ich spüre es im Licht, im Wind, in den verschobenen Tagen.

Ein Teil von mir blickt zurück, ein anderer nach vorn. Doch am wichtigsten ist jener Teil, der einfach hier bleibt — genau zwischen beidem.

Haiku 167 – Schrittweit

Zwischen Alt und Neu

liegen nur drei Atemzüge —

Zeit geht still voraus.


Haiku 166 – Silbersaum

Wolken öffnen sich,

lassen eine helle Spur —

Himmel wird zu Weg.


Sonntag, Dezember 28, 2025

28. Dezember 2025 – Im trägen Winterlicht

Der Tag ist träge, ohne Last. Nichts fordert, nichts ruft. Ich nehme mir die Freiheit, einfach zu sein — unproduktiv, ungestört, unbewertet.

Und im Nichtstun erkenne ich: Der Winter kann heilsam sein, wenn man ihn lässt.

Haiku 165 – Flockenlauf

Zarte Spuren Schnee,

laufen über Dächer weit —

Weiß bringt neue Wege.


Haiku 164 – Hauchstill

Nebel ohne Drang,

hängt wie müder Atem tief —

Tag ruht in sich selbst.


Samstag, Dezember 27, 2025

27. Dezember 2025 – Am Rand der Klarheit

Der Tag wirkt klarer als die Tage zuvor. Vielleicht, weil das Jahr sich seinem Ende zuneigt und die Gedanken sich ordnen wollen.

Ich gehe über ein Feld und sehe alte Spuren verschwinden. Und denke: Was vergeht, muss nicht verloren sein.

Haiku 163 – Fährte

Spuren im Gelände,

verschwimmen im sanften Wind —

Zeit tilgt ihre Schrift.


Haiku 162 – Flachlicht

Blasses Winterlicht,

glättet Falten der Gedanken —

Morgen wird durchsichtig.


Freitag, Dezember 26, 2025

26. Dezember 2025 – In der milden Nachruhe

Der Tag nach dem Fest hat seine eigene Poesie. Ein Ausatmen, ein Loslassen. Alles ist ein wenig weicher, ein wenig langsamer, ein wenig echter.

Ich trinke einen Tee und sehe den Dampf aufsteigen. Und in diesem kleinen Moment ruht die Welt.

Haiku 161 – Weghauch

Wintermorgen hell,

bläst die letzten Lichter aus —

Raum für neues Licht.


Haiku 160 – Nachklang

Stille bleibt zurück,

wo einst Festgesang erklang —

Tag lebt im Echo.


Donnerstag, Dezember 25, 2025

25. Dezember 2025 – Im klaren Feiertag

Der Tag ist ruhig und hell. Keine Hast, kein Muss. Nur ein weiter Atemzug über allem.

Ich gehe durch die klare Luft und spüre, wie sich etwas in mir wieder öffnet. Vielleicht ist Frieden kein Zustand, sondern ein kurzer Augenblick — und dieser Tag schenkt ihn reichlich.

Haiku 159 – Heimlicht

Warme Stimmen nah,

überklingen kalte Zeit —

Herz wird wieder rund.


Haiku 158 – Festtag

Licht auf weißem Feld,

fällt wie Segen in die Luft —

Tag schwebt über mir.