Samstag, Januar 28, 2006

keine räuber in der stadt

genaugenommen brauche ich nicht einmal eine vorbereitung zu diesem themenbereich. die geschätzte leserschaft ist sicherlich schon einmal vor aufregung fast gestorben. wenn nicht, dann ist ihnen etwas einzigartiges entgangen. müssen sie unbedingt einmal nachholen. halb sterben ist ohnehin der helle wahnsinn, weil man dann schon so etwas haudegenhaftes an sich trägt. aufpassen beim zweiten mal, dann ist halb gestorben ganz tot. aber das muss man sich einfach merken. immerhin ist man ja erwachsen. da muss man wissen, was man tut. jeder sollte immer wissen, was er getan hat. sind sie eine sie, so gilt gleiches. sie sollten ebenfalls wissen, was er getan hat. warum wir nicht wissen müssen, was sie getan hat? weil es in dieser geschichte keinerlei rolle spielt und ohne jede bedeutung ist. bitte jetzt nicht mehr weiter fragen, sonst kommen wir nicht von der stelle. auf alle fälle wurde ein ereignis mir von sicherer quelle zugetragen, das mich ein wenig aufhorchen ließ. mitunter bin ich zwar schon etwas abgebrüht, diesesmal hat es aber gesessen. mich jetzt auszufragen, was den da genau sich ereignet hätte, wäre eine zumutung und auch gegen alle gesetzlichen Bestimmungen des Datenschutzes gerichtet. auch wenn ich mich etwas der anarchie nahe fühle, so bin ich doch kein datenschutzverräter. noch nie gewesen und habe dies auch in den nächsten 5 minuten nicht im geringsten vor. leider werde ich nicht müde, über diese geschichte mehr nachzudenken, als über alle geschichten, die ich zuvor erdachte. der hoffnungslos verliebte narr ist genauso überfordert, wenn seine angebetene ihm gesteht, dass sie nur theater gemacht hat, als wenn ich jetzt erkläre, dass ich noch keine richtige geschichte in erfahrung bringen konnte, die ein ereignis gewesen wäre. als lügner würde ich mich deswegen aber noch lange nicht schelten. genug. sie haben recht. ziehen sie mir ruhig das fell über die ohren, aber lassen sie mir meine würde. so dass ich nach und nach von ereignissen noch berichten kann, die sich in fernen gefielden zutragen, noch zutragen werden oder nicht. ein lesender drache ist nicht gefährlicher, als ein alter landbriefträger es je sein wird. betrunkene drachen verleiten landbriefträger aber zu unverzeihlicher leichtsinnigkeit. zumindest in bad kleinkirchheim. in taufkirchen an der trattnach wurde in den letzten 600 jahren kein einziger drache mit lesekenntnissen gesichtet. die gemeindechronik kennt ebenso wie die dort gern gelesene pfarrchronik keinerlei einträge über solcherart lebewesen. landbriefträger sind dort aber allgemein bekannt und keinen eintrag in eine chronik für wert befunden worden. wäre mein alter freund, der mittlerweile nicht mehr am leben teilnimmt, noch bei vollem verstand, die buchfinken könnten nicht schöner trällern und liedlein pfeiffen, als er es tat zur frühen stunde des jungen tages. zwar trank er gerne einen guten tropfen, doch daran ist er nicht verzweifelt. vielmehr die nacht mit ihren dunklen schattenseiten, nahm ihm die sonne aus dem leben. so war es kein wunder, dass er als nachtwächter - welches die einzige möglichkeit eines broterwerbes für ihn damals war - mehr soff, als durstig er war. "der schlund ward wund vom feuchten spund." so sangen die kinder in reimen vor ihm daher. er tat mir leid, dass es noch meine nachbarin zu tränen rührte, wenn sie sah, wie wir beide um des mitleides wegen einander uns belitten. jetzt werde ich nicht mehr lange zeit haben, mich vor dem raubrittertum in sicherheit zu bringen. schon haben sie die großen tore weit geöffnet, um ja keinen bösen buben davon abzuhalten, die stadt auf schnellstem wege wieder zu verlassen. ich werde mich hüten, in zeiten wie diesen einen spaziergang zu machen.

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