Samstag, November 01, 2025

1. November 2025 – Im Schatten des Novembers

Die Luft ist schwer von Nebel, und das Licht hat sich verändert. Es kommt nicht mehr von oben, sondern scheint aus der Erde selbst zu steigen — gedämpft, alt, fast erinnernd. Die Tage sind still geworden, und selbst die Geräusche klingen gedämpft, als wagten sie kaum, den Schlaf der Welt zu stören.

Ich gehe durch den Garten, in dem nichts mehr wächst. Und doch, zwischen den welken Stängeln, sehe ich kleine Funken Leben — ein grüner Halm, der dem Frost trotzt, ein Käfer, der noch einmal den Weg über den Stein sucht. Vielleicht liegt darin das eigentliche Wunder: dass selbst der Rückzug ein Teil des Lebens ist.

Und während der Nebel dichter wird, spüre ich, dass in seinem Schweigen kein Ende liegt, sondern ein Warten — als hielte die Welt den Atem an, um das Unvermeidliche sanft willkommen zu heißen.

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