Montag, Januar 30, 2006

mit dem retrieverhund da hat man seine freude

heute habe ich mir schon meinen teil mitgemacht. eigentlich hat sich meine frau ihren teil mitgemacht. der retrieverhund der goldene, der hat heute früh schon eine unpässlichkeit gehabt. eigentlich zwei. aber die eine war schlimmer als die andere. sozusagen was vorne begann wurde hinten fortgesetzt oder umgekehrt. es war ja keiner dabei, weil mitten in der nacht. aber in der früh, da hat man die taten gerochen. so wurde ruchbar, die üble tat. natürlich war es keine kunst, weil alles, was stinkt ist noch lange keine kunst. meine frau hat mir leid getan. aber da muss sie durch, die arme. ich hätte es nicht gekonnt. aber das nimmt man von einem mannsbild auch gar nicht an, dass er so etwas könnte. deswegen schimpft die frau mit dem retrieverhund, dem goldenen, ein ganz klein wenig, weil dem ist es ohnehin zu blöd und aussehen tut er auch noch so, dass man gar nicht weiterdenken möchte, was geschehen könnte, wenn man mehr mit im schimpfte. mit dem kind schimpft die frau dann schon mehr, weil das kind, das läßt dann genau die türe offen, wenn es die türe zumachen soll und das kind macht natürlich genau dann die türe zu, wenn diese offen bleiben soll, weil darunter - so quasi unter der Ritze - dann wieder das durchgepreßt wird, was so unaussprechlich stinkt. am meisten geschimpft aber werden die katzen, weil die natürlich keine ahnung haben, dass das stinkt und überhaupt ist alles so interessant, was nicht alle tage ist. die fenster stehen auch sperrangelweit offen, weil die frau braucht die frische luft, die katzen weniger, weil nicht gewohnt, wenn sie in der wohnung gehalten werden. also hat frau in der früh schon mehrere probleme, was dem kreislauf förderlich, dem nervenkostüm abträglich. so gesehen ein reines nullsummenspiel. der mann ruft aus dem schlafzimmer mit fester stimme, ob den die schweinerei schon weg, die fenster geschlossen und der geruch verzogen wäre. ausserdem sei es höchste zeit für den kaffee, weil man ja schon eine gute viertel stunde verloren hätte. der kaffee ist natürlich noch nicht gemacht. mit dem mann wird dann am allermeisten geschimpft, versteht dies aber am wenigsten, dass er fast schon so aussieht, wie der retrieverhund. der echte retrieverhund versteckt sich die längste zeit schon unter dem esstisch, weil - wie gesagt - der ja am wenigsten weiss, was los ist und der nur die stimmung wahrnimmt. eigentlich spricht das voll gegen eine artgerechte tierhaltung. was tut ein retrieverhund unter dem esstisch. der gehört in die frische luft. meine oma selig - mütterlicherseits - pflegte immer zu sagen: "arme viecherl bei den stadtleitn in den wohnungen". recht hat sie gehabt, aber "liab sand's halt schon - gell?"

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