Montag, Januar 30, 2006

verkühlungen und stirnhöhlen

es eignen sich nicht alle geschichten dazu, in ekelvermeidender und daher vorzeigbarer manier wiedergegeben zu werden. eine davon ist das durchleben einer strengen verkühlung mit reichlich eitrigen stirn- und nebenhöhlen. das schneuzen und hatschien, das husten und "auweh - ich kann nicht mehr" sagen gehören hier wohl zu den uns am meisten in mitleid versetzenden zuständen. bei mir setzt dazu noch ein eigentümlich - vermutlich genetisch bedingter - fluchtreflex ein. sobald jemand kommt, der mitleid haben möchte, da renne ich auf und davon und lüge, dass sich die balken biegen, nur um nicht zu nahe an den leidenskörper herankommen zu müssen. ich hingegen, als selbst betroffener von verkühlungen und infekten, bestehe auf reichlich unterhaltung und beileidsbekundungen meiner mitmenschen. aber das ist ja bekanntlich etwas anderes. selber ist man ja wirklich krank. die anderen die tun nur so, als ob. zumindest einige. man ist ja eigentlich ein trottel, wenn man stolz darauf ist, dass man auch bei schwerer krankheit noch darbend und leidend den arbeitsplatz verseucht, mit dem alleinigen ziel, zu zeigen, dass man ein ganz braver ist und zu wissen, dass man soeben einige weitere arbeitskollegen ans krankenbett verwiesen hat. so werde ich in zukunft darauf bestehen, dass alle, die krank sind - ob mit oder ohne ärztlichem attest - und am arbeitsplatz erscheinen, von jedem arbeitskollegen am abend dann die benutzten taschentücher ausgehändigt erhalten. gesundheit.

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